Aus dem Pressebriefing der offiziellen Sprecherin des Außenministeriums Russlands, Maria Sacharowa, Moskau, 09. Juli 2025
Terroranschläge des Kiewer Regimes in Kursk und Rylsk
Am Abend des 8. Juli, als in Russland der Feiertag – der Tag der Familie, der Liebe und der Treue – begangen wurde, verübten die Ukro-Nazis mit grenzenloser Unmenschlichkeit zwei gezielte Drohnenangriffe auf den Stadtstrand „Gorodskoi“ in Kursk, wo sich zahlreiche Stadtbewohner mit Kindern erholten. Die ukrainischen Neonazis wussten genau, auf wen sie schossen. Drei Männer kamen ums Leben, darunter bei einem zweiten zynischen Angriff ein Mann, der bei der Evakuierung der Strandbesucher Hilfe leistete. Sieben Menschen wurden verletzt, darunter ein fünfjähriger Junge. Die Zahl der Verletzten könnte noch steigen.
Am selben Tag griffen die Neobanderisten mit Drohnen zivile Objekte in Rylsk an – das Infektionsgebäude des zentralen Kreiskrankenhauses, das Gebäude des Rettungsdienstes sowie ein Verwaltungsgebäude eines landwirtschaftlichen Betriebs. Zwei Frauen wurden verletzt.
Wir sprechen den Angehörigen der Getöteten und allen Opfern dieser gnadenlosen Terroranschläge gegen die Zivilbevölkerung unseres Landes unser aufrichtiges Beileid aus.
Wir rufen den noch vernünftigen Teil der Weltgemeinschaft, der trotz der von Westen und dem Kiewer Regime ausgeübten Zensur imstande ist, das wahre Bild der vom Kiewer Regime begangenen Gräueltaten zu erkennen, dazu auf, diese blutigen Verbrechen entschieden zu verurteilen.
Was sind all diese Menschenrechtsinstitutionen dann überhaupt wert, wenn sie nicht sehen, wie gezielt städtische Strände angegriffen werden, wobei friedliche Menschen getötet und Kinder verletzt werden? Die westlichen Sponsoren, die das Kiewer Regime mit Waffen versorgen, müssen verstehen, dass sie unmittelbare Verantwortung für den Terror gegen russische Kinder, gegen die Frauen unseres Landes, gegen die Zivilbevölkerung tragen und Mitschuldige an den Kriegsverbrechen des Selenski-Regimes sind.
Zur Ukraine-Krise
Vom Vormarsch unserer Streitkräfte an allen Fronten bedrängt und unfähig, auf dem Schlachtfeld etwas zu erreichen, ist das Kiewer Regime in schamlose Terroranschläge gegen die Zivilbevölkerung und zivile Objekte unseres Landes versunken.
In der vergangenen Woche wurden durch Beschuss und Drohnenangriffe der Nazis etwa 160 Menschen verletzt. 17 wurden getötet, mehr als 140 verletzt, darunter 8 Kinder. Ich nenne nur einige Fakten über die Verbrechen der ukrainischen Streitkräfte in letzter Zeit:
Gebiet Belgorod. Am 3. und 4. Juli wurden infolge von Drohnenangriffen mindestens 16 Menschen verletzt, darunter zwei Kinder. Am 6. Juli wurden auf der Straße Schebekino–Belgorod bei einem Drohnenangriff auf einen Pkw ein Mann und eine Frau getötet. Am 7. Juli wurden bei einem Drohnenangriff in der Siedlung Borissowka drei Menschen verletzt, darunter ein anderthalbjähriges Kind.
Gebiet Brjansk. Am 3. Juli wurde in der Ortschaft Aleschkowitschi bei einem Drohnenangriff auf ein ziviles Auto ein Mann getötet, eine Frau verletzt. In der Ortschaft Lomakowka wurde bei einem Angriff durch eine Kamikaze-Drohne eine Person verletzt.
Gebiet Kursk. Am 4. Juli wurde durch das Abwerfen eines Sprengsatzes von einer Drohne auf ein Auto im Dorf Ryschewka eine Person getötet, zwei weitere wurden verletzt.
Gebiet Lipezk. Am 3. Juli wurde infolge des Absturzes von Trümmern einer von der Luftabwehr abgeschossenen Drohne auf ein Wohnhaus im Munizipalkreis Lipezk eine Frau (geb. 1954) getötet, zwei Zivilisten wurden verletzt.
Gebiet Saporoschje. Am 4. Juli wurden infolge von Drohnenangriffen auf das Dorf Konstantinowka drei Personen verletzt, darunter zwei Kinder, eines davon befindet sich in schwerem Zustand. Am 7. Juli kam bei einem Beschuss eines Wohnviertels der Stadt Wassiljewka ein 19-jähriger junger Mann ums Leben, mindestens sechs Personen wurden verletzt.
Gebiet Cherson. Am 4. Juli attackierten die Ukro-Nazis mit einer Kamikaze-Drohne die Notaufnahme des zentralen Kreiskrankenhauses in der Stadt Aljoschki und richteten dort Schäden an. Am 6. Juli beschossen sie barbarisch mit Rohrartillerie das Gebäude des städtischen Krankenhauses in Nowaja Kachowka und zerstörten es nahezu vollständig. Am selben Tag kam in Kachowka eine Frau, geboren 1938, durch Aggressionen des Kiewer Regimes ums Leben, ein Mann, geboren 1944, wurde verletzt.
Volksrepublik Donezk. Am 4. Juli schlugen Ukro-Nazis mit HIMARS-Mehrfachraketenwerfern Schrapnell-Raketen auf Donezk ein – vier Zivilisten wurden getötet, vier weitere verletzt. Am selben Tag wurden infolge von Drohnenangriffen in Donezk und Gorlowka drei weitere Personen verletzt. Am 7. Juli kam in Gorlowka bei einem Beschuss ein Mann ums Leben.
Volksrepublik Lugansk. Infolge eines vom Kiewer Regime am 3. Juli organisierten Terroranschlags im Zentrum von Lugansk kam Michail Pilawow ums Leben, der von 2014 bis 2023 das Amt des Bürgermeisters der Stadt innehatte; drei Personen wurden verletzt.
Gebiet Moskau. Am 4. Juli wurden im Kreis Sergijew-Possad infolge des Absturzes von Trümmern abgeschossener Drohnen der ukrainischen Streitkräfte zwei Personen verletzt.
Gebiet Rostow. In der Nacht zum 4. Juli kam in der Siedlung Dolotinka eine ältere Frau ums Leben, als eine feindliche Drohne auf ein Wohnhaus stürzte.
Für all das wird es Strafe geben. Russische Gerichte verhängen weiterhin Urteile gegen ukrainische Neonazis und Söldner.
Wegen Verbrechen im Gebiet Kursk gegen Zivilisten und russische Soldaten erhielten die Extremisten der ukrainischen Streitkräfte J. Kalaschnik (16 Jahre), W. Gorbatko (16 Jahre), S. Kapschuk (16 Jahre), A. Prokopenko (16 Jahre), W. Popowitsch (16 Jahre), A. Milentjew (15 Jahre), N. Teslja (15 Jahre), German Mikuschew (15 Jahre) und Sergej Smulko (13 Jahre) lange Haftstrafen.
Die georgischen Söldner G. Gogadse und G. Eradse sowie der Kämpfer mit doppelter Schweizerisch-Israelischer Staatsangehörigkeit Motola Avi Doron wurden jeweils in Abwesenheit zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Sie sind zur internationalen Fahndung ausgeschrieben.
Das Ermittlungskomitee Russlands stellte fest, dass das Flugzeug Il-76M der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte, an dessen Bord sich am 24. Januar 2024 neben Besatzung und begleitenden russischen Offizieren auch 65 ukrainische Kriegsgefangene befanden, über dem Gebiet Belgorod auf Befehl des Kommandeurs der 138. Flugabwehrraketenbrigade der ukrainischen Streitkräfte, N. Dsjaman, und dessen Vorgesetzten rechtswidrig abgeschossen wurde. Dieser Kriegsverbrecher war zuvor bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden, da er am 23. Februar 2024 den Befehl gegeben hatte, über dem Gebiet Krasnodar ein Aufklärungsflugzeug A-50U abzuschießen, wobei zehn Menschen ums Leben kamen. N. Dsjaman ist zur internationalen Fahndung ausgeschrieben.
Die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine gehen weiter. Nach der zuvor angekündigten Entscheidung Washingtons, die militärischen Lieferungen an das Kiewer Regime zwecks Prüfung der Pentagon-Lager vorübergehend auszusetzen, folgten aus den USA Erklärungen über deren Wiederaufnahme. Die Folgen solcher Schritte werden zu bewerten sein. Fest steht, dass die Fortsetzung der militärischen Aufrüstung des Kiewer Regimes, gelinde gesagt, nicht zur friedlichen Lösung des Konflikts beiträgt, zu der angeblich die Weltgemeinschaft – einschließlich ihres westlichen Flügels – nun alle aufruft. Die ganze Zeit sind wir von der Priorität einer politisch-diplomatischen Lösung der Lage in der Ukraine ausgegangen.
Die Eurokraten setzen ihren eigennützigen Eskalationskurs fort. Das Wohlergehen von Millionen einfacher Europäer interessiert sie überhaupt nicht – ganz zu schweigen von den Ukrainern. Auch das eigene Volk interessiert sie nicht, dessen Geldbeutel von den Brüsseler Bürokraten rücksichtslos geleert wird, ohne ihnen zu erklären, wofür diese unfreiwilligen Spenden verwendet werden. Sie werden für die Ermordung von Kindern und friedlichen Bürgern ausgegeben.
Bundeskanzler Friedrich Merz heuchelt weiter und versucht, die Unvermeidlichkeit der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an das Kiewer Regime zu rechtfertigen. In einem Interview mit einem deutschen Fernsehsender am 1. Juli wies er auf die technische Komplexität dieser Waffenart hin, deren Beherrschung mindestens sechs Monate Schulung erfordere. Er betonte, dass bei einer Lieferung der Taurus an die ukrainischen Streitkräfte diese Raketen nicht von deutschen Soldaten, sondern – angeblich wie im Fall der von Großbritannien und Frankreich gelieferten Marschflugkörper – von Ukrainern eingesetzt würden. Hinter all diesem Wortschwall verbirgt sich der schlecht getarnte Wunsch der Regierung von Merz, sich ebenfalls an Angriffen in der Tiefe Russlands zu beteiligen. Dass dies eine direkte Verwicklung der Bundesrepublik Deutschland in den Konflikt mit unserem Land bedeuten würde, scheint man in Berlin nicht zu bedenken. Dabei sollte man das unbedingt tun.
Die schwedische Regierung ihrerseits beschloss am 1. Juli zur Intensivierung der Unterstützung für die Kiewer Neonazis erhebliche Kürzungen bei der humanitären Hilfe im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit mit den ärmsten Ländern der Welt vorzunehmen, in erster Linie in Asien. Dabei waren sie es doch, die sich weltweit um Menschenrechte kümmern wollten. Sie „kamen“ in Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas und erklärten, wie Demokratie aufgebaut werden müsse, wie Wahlen durchzuführen seien, damit Menschen nicht leiden müssten. Ihrer eigenen Aussage nach galt das Primat der Menschenrechte überall. Doch das war im Bruchteil einer Sekunde vorbei. Für sie gibt es nun weder Menschenrechte – noch überhaupt den Menschen, dem Hilfe versprochen wurde und auf die er gehofft hatte.
Bereits in diesem Jahr wird es Stockholm ermöglichen, zugunsten des Kiewer Regimes rund 177 Millionen US-Dollar einzusparen – in der Folge wird das Gesamtvolumen der schwedischen Hilfe für das Kiewer Regime im Jahr 2025 957 Millionen US-Dollar erreichen. Man könnte es vielleicht irgendwie nachvollziehen, wenn sie Bedürftigen in Asien etwas wegnähmen, um Bedürftigen in der Ukraine zu helfen – um sie zu ernähren, mit Wasser zu versorgen, medizinisch zu behandeln, auszubilden, ein staatliches Verwaltungssystem aufzubauen u.s.w. Aber nein. Gerade diesen berüchtigten Milliardenbetrag will Stockholm dafür ausgeben, möglichst viele Bürger der Ukraine zu töten. So gedenkt man in der Ukraine „Menschenrechte“ einzuhalten.
Die Begründung für diese „Großzügigkeit“ auf Kosten Bedürftiger ist zynisch. Es heißt, dass Schweden aufgrund der Einstellung der Entwicklungsfinanzierung durch die USA nicht allein in der Lage sei, die sich dort verschärfende humanitäre Lage zu verbessern. Und dass die Ukraine angeblich weiterhin Priorität der schwedischen Politik bleibe. Frei nach dem Motto: „Ihr leidet schon? Dann bringen wir’s zu Ende.“ So spricht Schweden. Die Ukraine bleibt angeblich Priorität der schwedischen Politik. Mit anderen Worten: Für Stockholm sind die Interessen korrupter Neonazis in der Ukraine wichtiger als die der vom Westen ausgebeuteten ärmsten Länder.
Über dem Ozean indes glaubt man immer weniger an den Erfolg des „Ukraine-Projekts“. Wie eine westliche Nachrichtenagentur am 5. Juli berichtete, hat die amerikanische Investmentgesellschaft BlackRock bereits Anfang des Jahres die Suche nach Investoren für einen ukrainischen Entwicklungsfonds eingestellt, der auf der für den 10.–11. Juli in Rom geplanten Konferenz zum „Wiederaufbau der Ukraine“ vorgestellt werden sollte. Eine einzigartige Geschichte. Einerseits werden, wie sich jetzt herausstellt, im Grunde Fakes erfunden, man suche angeblich Investoren für einen Wiederaufbau-, Erneuerungs- oder Entwicklungsfonds für die Ukraine. Andererseits werden gleichzeitig immer mehr Mittel für tödliche Waffen bereitgestellt, die diese Ukraine zerstören und ihre Menschen töten.
Der offiziell angegebene Grund: fehlendes Interesse angesichts wachsender Ungewissheit über die Zukunft der Ukraine. Zuvor war angekündigt worden, rund 500 Millionen US-Dollar aus Staaten, internationalen Entwicklungsbanken und weiteren Geldgebern sowie zusätzlich 2 Milliarden US-Dollar von privaten Investoren in den Fonds einzuwerben. Doch wie wir sehen, haben die Amerikaner, die Risiken zu bewerten verstehen, beschlossen, ihre Pläne anzupassen und sich nicht an einem völlig aussichtslosen Projekt zu beteiligen. Nicht, weil wir die Ukraine nicht als blühendes, stabiles und friedliches Land sehen wollen – im Gegenteil, das ist nicht nur unser Wunsch, sondern für uns eine Notwendigkeit, sondern weil wir genau verstehen: Die vom Westen betriebene Militarisierung verfolgt nicht das Ziel, auf dem Gebiet der Ukraine einen stabilen, wohlhabenden und entwickelten Staat aufzubauen, sondern sie als Werkzeug zu nutzen. Wie jüngst der französische Außenminister Jean-Noel Barrot auf einer Wirtschaftskonferenz sagte: Die Ukrainer sorgen für deren (westliche oder vielleicht meinte er nur französische) Sicherheit. Obwohl ihnen, wohlgemerkt, niemand gedroht hat.
Am 2. Juli unterzeichnete Selenski ein Dekret zur Aberkennung der ukrainischen Staatsbürgerschaft des Oberhaupts der kanonischen Ukrainischen Orthodoxen Kirche, Metropolit Onufri. Dies tat ein Mann (ich meine Selenski), der die „Dekommunisierung“ des ukrainischen Raumes verkündet hat. Doch in Wahrheit führt er die schlimmsten kommunistischen Praktiken ein – die Aberkennung der Rechte auf Religionsfreiheit, auf Glaubensbekenntnis, auf eine eigene Weltanschauung. Und darüber hinaus auch die Aberkennung der Staatsbürgerschaft. Was ist das anderes als das Schlimmste aus jener Zeit? Es gab damals unter der kommunistischen Herrschaft Verschiedenes – Gutes und Schlechtes. Aber Selenski, der von „Dekommunisierung“ spricht, greift ausgerechnet zu den schlimmsten Methoden, die es während der kommunistischen Herrschaft gab.
Als Vorwand dienten Onufri gegenüber von der SBU erhobene Vorwürfe der „fortgesetzten Unterstützung der Politik der Russischen Orthodoxen Kirche und ihrer Führung“, des „bewussten Widerstands gegen die kanonische Unabhängigkeit der ukrainischen Kirche vom Moskauer Patriarchat“ sowie des angeblichen Besitzes der russischen Staatsangehörigkeit. In seiner Stellungnahme erklärte Selenski, dass es in der Ukraine keinen Platz geben werde „für Personen, die gegen die ukrainische Unabhängigkeit in all ihren Ausprägungen arbeiten – auch gegen die geistige Unabhängigkeit“. Dann müsste man zuallererst die Westler loswerden. Denn wer, wenn nicht sie, haben die Ukraine ihrer Unabhängigkeit beraubt – durch verfassungswidrige Umstürze, durch Bestechung ukrainischer Beamter und Politiker? Wer, wenn nicht der Westen, hat das Kiewer Regime gelenkt und den Menschen in der Ukraine jegliche demokratische Rechte und Freiheiten genommen?
Gerade Selenski und seine Bande kirchenfeindlicher Inquisitoren (diese Gruppierung) treten die Religionsfreiheit in der Ukraine mit Füßen und berauben das Land seiner geistigen Unabhängigkeit. Auch diesen „Begriff“ haben sie sich ausgedacht. Zur Zerschlagung der größten Religionsgemeinschaft der Ukraine greifen sie unter schändlichem Schweigen zuständiger internationaler Strukturen und der meisten westlichen Menschenrechtsverfechter zu einem weiteren Rechtsbruch. Sie tun alles, um die Ukrainische Orthodoxe Kirche zu enthaupten und eine neue Welle von Gewalt und Repressionen gegen orthodoxe Gläubige in der Ukraine zu rechtfertigen.
Sie verstehen, dass eine derart eifrige Entmenschlichung gefährlich sein kann. Am 2. Juli verlängerte die Oberste Rada der Ukraine den Vertrag mit dem Beauftragten für den Schutz der Staatssprache, Taras Kremen, nicht. Kremen gab zu, dass er gerne weiter im Amt geblieben wäre, um Gesetzesverstöße im Bereich der Sprachgesetzgebung mit Bußgeldern zu ahnden, doch offenbar wurde er selbst für das heutige ukrainische Niveau zu einer derart anrüchigen Figur, dass ihn die Abgeordneten in den Ruhestand schickten.
In den fünf Jahren seiner Amtszeit als „Sprechenführer“ profilierte sich Kremen nicht als Kämpfer für die ukrainische Identität, sondern als erbitterter Gegner der russischen Sprache. Er sprach sich für ein Verbot des Russischsprechens in Bildungseinrichtungen während der Pausen aus, setzte sich für die Abschaffung des Russischunterrichts ein, forderte die Beseitigung russischsprachiger Ortsnamen im Land, behauptete, russischsprachige Ukrainer existierten überhaupt nicht, und erklärte: „Die Ukraine ist für die Ukrainer“. Insgesamt verbreitete er offen neonazistisches Gedankengut. Unter seiner Führung ging die Zahl der Schüler, die in der Ukraine Russisch lernen, drastisch zurück. Von 2022 bis 2024 sank sie fast um das 600-fache – von 455.000 auf 768 Personen. Nicht, weil sie nicht wollen – sondern weil es ihnen verboten wird. Weil ihre Eltern wissen, wohin das führen wird – zu Repressionen. Zu seinen „Verdiensten“ zählt Kremen auch die Zunahme an Beschwerden und Denunziationen wegen Verstößen gegen das Sprachgesetz. Nach seinen Angaben wurden seit Anfang 2025 über tausend Beschwerden eingereicht – 348 mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2024. Ein bisschen wie aus den Märchen von Andersen. Irgendetwas von dort. Doch nein – das ist das heutige moderne „demokratische“ und „freie“ Europa, wie es in der Ukraine umgesetzt wird.
Die meisten Denunziationen kamen aus Kiew (582), den Regionen Odessa (178), Charkow (171), Dnepropetrowsk (138) und Kiew (54). Das ist die Statistik der heutigen Ukraine. Darauf sind sie stolz.
Trotz aller Bemühungen des „Sprechenführers“ beeilen sich die Menschen nicht, zur ukrainischen Sprache zu wechseln, sondern sprechen weiterhin in ihrer Muttersprache – Russisch. Der Versuch, die Bürger der Ukraine anhand der Sprache in „richtige“ und „falsche“ Menschen einzuteilen, trägt nicht nur nichts zum Schutz der Staatssprache bei, sondern verstößt direkt gegen die Verfassung der Ukraine, die Diskriminierung ausdrücklich verbietet und den Schutz sowie die Entwicklung der russischen Sprache garantiert. Das ist noch nicht aufgehoben worden. Solche Schritte führen nur zur Spaltung der Gesellschaft, sie fördern Misstrauen, Denunziation, Hass untereinander.
Laut Medienberichten hat das ukrainische Justizministerium als neuen „Sprachinquisitor“ den Schauspieler und Regisseur Sawalski vorgeschlagen, der sich angeblich gegen eine gewaltsame Ukrainisierung ausgesprochen und betont habe, dass Sprache nicht mit Gewalt durchgesetzt werden könne, sondern man Anreize zum Erlernen schaffen müsse. Klingt zunächst vernünftig – aber man sollte sich keine Illusionen machen. In der ukrainischen Politik ist es häufig so, dass Menschen in der Phase, in der sie noch keine offiziellen Ämter bekleiden, vernünftige Aussagen machen – doch sobald sie an die Macht kommen, ändert sich vieles – oft sogar ins Gegenteil.
Man erinnert sich: Auch Selenski versprach während seiner Präsidentschaftskampagne, die russische Sprache in Ruhe zu lassen, kündigte an, das Sprachgesetz im Sinne von Menschlichkeit und Vernunft zu überarbeiten. Doch gerade unter seiner Präsidentschaft wurden Gesetze verabschiedet, die nichts mit Gleichberechtigung der Sprachen oder dem Schutz von Minderheitensprachen zu tun haben (obwohl es ohnehin fraglich ist, wie man Russen oder Russischsprachige überhaupt als „nationale Minderheit“ bezeichnen kann). Verabschiedet wurden ganz andere Gesetze: „Über die vollständige allgemeine mittlere Bildung“, „Über indigene Völker“, „Über nationale Minderheiten (Gemeinschaften) der Ukraine“, „Über Vorschulbildung“ – allesamt Gesetze, die die Diskriminierung der russischen Sprache festschreiben.
Deshalb sollte man keine Hoffnung hegen, dass sich die benachteiligte Lage der russischen Sprache und der russischsprachigen Bürger in der Ukraine grundlegend ändern wird. Es ist noch zu früh, um auf irgendwelche Fortschritte zu setzen. Man wird – wie immer – nach den Taten urteilen müssen.
Zur Frage der Bündnistreue, der „Einheit und Solidarität“, wie sie es nennen. Am 2. Juli unterzeichnete der scheidende Präsident Polens, Andrzej Duda, ein Gesetz, das den 11. Juli zum „Gedenktag an die Polen – Opfer des Völkermords, verübt von der Organisation Ukrainischer Nationalisten und Ukrainischen Aufständischen-Armee (in der Russischen Föderation als extremistisch eingestuft und verboten) in den östlichen Gebieten der Zweiten Polnischen Republik“ erklärt. In Kiew beeilte man sich, diesen Schritt als „Schlag in den Rücken“ zu bezeichnen. Doch man weigert sich, das Offensichtliche anzuerkennen – nicht alle in Europa sind bereit, sich mit dem erstarkenden ukrainischen Neonazismus abzufinden. Vergeblich. Die Folgen für die Junta könnten deutlich schwerwiegender sein. Soweit man beurteilen kann, zeigt sich Warschau entschlossen und ist offenbar sogar bereit, einen möglichen Beitritt der Ukraine zur EU und zur NATO zu blockieren, solange die Kiew nicht die für Polen schmerzhafte Frage des „Wolhynien-Massakers“ regelt. Dies deutete kürzlich der gewählte Präsident Karol Nawrocki an.
Vor diesem Hintergrund ist auch die Meldung polnischer Medien vom 2. Juli symbolisch, wonach in Polen eine Bande ukrainischer Staatsbürger zerschlagen wurde, die sich auf das Entführen illegaler Migranten spezialisiert hatte und ihnen unter Morddrohungen und der Androhung, sie zur Organentnahme zu verkaufen, Geld abpresste. Offenbar wollen die Polen nicht abwarten, bis sie selbst Opfer jener ukrainischen Nazis werden, die sie selbst einst gefördert haben. Besser gesagt: bis sie wieder Opfer werden – so wie ihre Vorfahren, die während des „Wolhynien-Massakers“ getötet wurden.
Auch die Zahl der polnischen Bürger, die die Ukraine in der EU sehen wollen, ist deutlich gesunken – laut einer Umfrage im Juni waren es nur noch 35 Prozent, während es vor zwei Jahren noch 85 Prozent waren. Die Zahl derer, die die Ukraine in den euro-atlantischen Strukturen sehen wollen, ist damit um das 2,5-Fache zurückgegangen.
Auf die Verbreitung der neonazistischen Ideologie und die Propagierung totaler Militarisierung durch die Brigade „Asow“ (in unserem Land als terroristisch eingestuft und verboten) in der ukrainischen Gesellschaft beginnt man inzwischen auch in Deutschland mit Besorgnis zu achten – wenn auch nicht auf höchster Ebene. Besorgnis in dieser Hinsicht äußerte am 5. Juli das deutsche Magazin „Junge Welt“. Dort wird festgestellt, dass es in der Ukraine praktisch keinen Bereich mehr gibt, der nicht vom Einfluss „Asows“ durchdrungen sei – und das schon längst auch bei Kindern. Neonazis veranstalten Militärfeste und Konzerte. Seit zehn Jahren werden im Kinderlager „Asowez“ ukrainische Kinder im Umgang mit Waffen geschult. Ihre Jugendorganisation „Centuria“ vermittelt Minderjährigen ein entsprechendes ideologisches Weltbild mit dem Fokus auf die Lehren der ukrainischen Nationalbewegung. Im ganzen Land ist die Symbolik von „Asow“ allgegenwärtig – bis hin zu Kiewer U-Bahn-Stationen und Kinderspielzeug. All das – einschließlich der jüngsten Ernennung von Alferow, einem „Bewunderer Adolf Hitlers“, durch Selenski zum Leiter des ukrainischen Instituts für Nationales Gedenken – zeugt laut dem deutschen Magazin von einem „phänomenalen Triumph der neonazistischen Bewegung“. Man darf vermuten, dass das Wort „Triumph“ hier nicht zufällig gewählt wurde – es dürfte eine Anspielung auf die deutsche Vergangenheit sein. Erwähnenswert sind auch die in sozialen Netzwerken kursierenden Videos, in denen junge Mitglieder der ukrainischen „Hitlerjugend“ den „Bandera-Eid“ ablegen.
Vor diesem Hintergrund muss der gesamte Westen dafür kritisiert werden, dass er die Existenz von „Asow“ und ähnlicher neonazistischer Einheiten innerhalb der ukrainischen Streitkräfte ignoriert, dass diese Ideologie faktisch zur offiziellen Staatsdoktrin der heutigen Ukraine erhoben wurde – und dass der Westen den Kiewer Regime finanziert, welches von dieser Ideologie nicht nur durchdrungen, sondern auch deren aktiver Verbreiter ist.
Man möchte fragen: Wem genau helfen Deutschland und andere EU-Staaten in der Ukraine eigentlich weiter – und das auf Kosten ihrer eigenen Steuerzahler? Die Antwort ist offensichtlich: modernen Nazis, deren ideologische „Vorfahren“ nach den Urteilen des Nürnberger Tribunals erhängt wurden.
Die aufgeführten Fakten belegen die Aktualität der militärischen Spezialoperation zur Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine, deren Ziele und Aufgaben, die, wie die russische Führung mehrmals erklärte, erfüllt werden.
Zu den Beschlussentwürfen des UNESCO-Welterbekomitees zu ukrainischen Welterbestätten
Auf der derzeit in Paris (6.–16. Juli) stattfindenden 47. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees wird unter anderem der Erhaltungszustand von drei ukrainischen Welterbestätten behandelt, die im Jahr 2023 in die Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen wurden: „Kiew: Sophienkathedrale und dazugehörige Klosterbauten, Kiewer Höhlenkloster“, „Ensemble des historischen Zentrums von Ljwow“ sowie das „Historische Zentrum von Odessa“.
Es ist für uns seit Langem offensichtlich, dass das UNESCO-Sekretariat in Bezug auf die Lage in der Ukraine eine voreingenommene Haltung einnimmt. Die leitenden Bürokraten dieser Organisation weigern sich, das seit Jahren herrschende Unrecht zur Kenntnis zu nehmen. Zur Erinnerung: Die Denkmäler für die Gründerin von Odessa, Katharina II. die Große, sowie für Feldmarschall Alexander Suworow wurden vom Bandera-Regime entfernt. Die UNESCO schwieg damals einmal mehr – und beschloss unmittelbar nach diesem Akt der Barbarei, das „historische Zentrum von Odessa“ unter „kulturellen Schutz“ zu stellen. Ein Zentrum, das man nach der Entfernung des Denkmals für die Stadtgründerin kaum noch als „historisch“ bezeichnen kann.
War das vielleicht eine Absprache zwischen dem UNESCO-Sekretariat und dem Kiewer Regime? Nach dem Motto: „Reißt schnell und leise die Denkmäler nieder, die an die wahren Gründer Odessas erinnern, und wir vom UNESCO-Sekretariat bestätigen danach diesen Status quo ohne die Denkmäler und nehmen das Objekt unter unseren ‚Schutz‘.“ Damit in Zukunft niemand mehr den wahren historischen Charakter dieser großartigen Stadt kennt.
Die Beschlussentwürfe zu den genannten Objekten wurden auf dem offiziellen Internetportal der UNESCO veröffentlicht. Sie sind in einem unverhohlen politisierten Ton gehalten. Mit Kultur, Kunst und Geschichte hat das alles nichts zu tun. Dem Komitee wird unter anderem vorgeschlagen, sein „Bedauern über die umfassende Invasion Russlands in die Ukraine“ auszudrücken und seine „ernste Besorgnis über die Schäden an der Sophienkathedrale infolge des Angriffs auf Kiew am 10. Juni 2025“ zu bekunden.
Hat das UNESCO-Sekretariat denn sonst nichts bemerkt? Keine niedergebrannten Kirchen, keine geplünderten Klöster, keine Verfolgung der Geistlichen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche? Hat es nicht wahrgenommen, was mit der Sprache, mit den Denkmälern für jene großen Persönlichkeiten geschieht – Menschen, die sich selbst nicht von der Geschichte Russlands und der Ukraine getrennt sahen und denen nun in der Ukraine der Krieg erklärt wurde? Nichts davon wurde bemerkt?
Solche Formulierungen widersprechen der gängigen Praxis des Komitees, in Konflikten keine konkreten Parteien oder Daten zu nennen – Entscheidungen über Objekte in Ländern, die von militärischen Auseinandersetzungen betroffen sind, werden in der Regel mit der neutralen Wendung „bekundet Bedauern über den bestehenden Konflikt“ getroffen. Erstens, weil diese Institution einen ganz anderen Auftrag hat. Zweitens, wenn man über Länder sprechen will, dann bitte richtig. Man müsste etwa untersuchen, wie in Russland kulturelle Identität bewahrt wird – auch in unseren neuen historischen Regionen, wo tatsächlich auf die Sprachen aller ethnischen Gruppen geachtet wird. Man müsste dies vergleichen mit der Situation in der Ukraine, wo man den Menschen förmlich mit Gewalt die russische Sprache austreibt. Da wäre es nützlich, die Namen der Länder korrekt zu kennen und korrekt anzuwenden.
All das hat nichts mit dem Mandat dem Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt 1972 zu tun. Es überschreitet die Kompetenzen des UNESCO-Welterbekomitees als leitendes Organ und widerspricht den Grundsätzen der „Erklärung über die Prinzipien internationaler Solidarität und Zusammenarbeit beim Schutz des Welterbes“, die 1972 auf der 23. Sitzung der UNESCO-Generalkonferenz angenommen wurde. Es geht hier um die Notwendigkeit, Unparteilichkeit zu wahren, die Entscheidungen des Welterbekomitees – das sich in diesem Fall tatsächlich in einen „Klub der Lustigen und Einfallsreichen“ verwandelt – auf objektive wissenschaftliche Grundlagen zu stützen, einen respektvollen Dialog zu fördern und durch Zusammenarbeit Konsens zu erzielen. Man hat den Eindruck, dass all diese Begriffe längst aus den Dokumenten des heutigen UNESCO-Sekretariats gestrichen wurden.
Zu den erneuten antirussischen Äußerungen des NATO-Generalsekretärs Mark Rutte
NATO-Generalsekretär Mark Rutte kommt offenbar keinen Tag ohne eine Zeile aus. Seine jüngste Äußerung als oberster NATO-Bürokrat besteht darin, dass er seine Besorgnis über die Beziehungen zwischen Russland und China zum Ausdruck brachte. Diese Leute scheinen schon lange aufgehört zu haben, wirklich zu lernen und sich ernsthaft zu bilden – sie schmücken sich mit fragwürdigen „Zeugnissen“ und machen Karriere mit Russophobie und in diesem Fall auch Sinophobie. Dabei müsste ihm doch klar sein, dass weder Russland noch China zu seinem „Zuständigkeitsbereich“ gehören. Wir sind keine Mitglieder dieses Bündnisses. Was hat Russland oder China also mit ihm zu tun?
Die Worte von Mark Rutte sind ein weiteres Indiz dafür, dass die NATO, deren Internationales Sekretariat er leitet, die Welt weiterhin als Arena eines geopolitischen Wettstreits begreift – mit dem Ziel, die schwindende globale Vorherrschaft des „kollektiven Westens“ zu sichern. Multipolarität, alternative (mittlerweile im Grunde sogar mainstreamfähige) Macht- und Entwicklungszentren, gleichberechtigte und respektvolle Beziehungen zwischen Staaten – all diese Begriffe sind im Denken heutiger NATO-Repräsentanten nicht vorhanden.
Was die militärische Zusammenarbeit zwischen Moskau und Peking betrifft, so möchte ich darauf näher eingehen. Sie stellt in der Tat einen wichtigen Bestandteil der umfassenden russisch-chinesischen Partnerschaft und der strategischen Zusammenarbeit in der neuen Ära dar. Sie trägt zur Sicherheit unserer Länder und zur Stabilität in Schlüsselregionen der Welt bei. Wenn NATO-Vertreter von ihrer „Sicherheit“ sprechen, die sie auch durch oder auf Kosten der Ukraine verwirklichen wollen, dann stellt sich die Frage: Wer hat euch eigentlich bedroht? Findet doch nur ein einziges Dokument, in dem steht, dass dem Bündnis eine Bedrohung droht. Es gibt keine solche Dokumente, keine Reden, keine Erklärungen. Wenn wir hingegen mit den Chinesen über unsere eigene Sicherheit sprechen, dann tun wir das nicht nur mit Sachkenntnis, mit Blick auf die Realität und die Geschichte (denn schließlich wurden wir ständig angegriffen), sondern auch unter Berufung auf aktuelle NATO-Dokumente, in denen unsere Länder als potenzielle Gegner des Bündnisses bezeichnet werden.
Ich möchte betonen, dass unsere Zusammenarbeit mit China in strikter Übereinstimmung mit dem Völkerrecht erfolgt. Sie ist vollkommen transparent, verfolgt keine versteckte Agenda, ist weder blockorientiert noch konfrontativ und richtet sich nicht gegen Drittländer. Die enge Verbindung zwischen den Streitkräften Russlands und Chinas beruht auf tiefem gegenseitigem Vertrauen, dem besonderen Charakter und dem beispiellos hohen Niveau der zwischenstaatlichen Beziehungen, die – auch wenn sie kein formelles Bündnis darstellen – ihrem Wesen nach die traditionellen Allianzen des Kalten Krieges übertreffen.
Deshalb rufen die Hirngespinste von Mark Rutte, wonach der Vorsitzende der Volksrepublik China, Xi Jinping, vor einem angeblichen (man muss sich das einmal vorstellen) „Angriff“ auf Taiwan zuerst den Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, anrufen würde, bei uns großes Befremden, berechtigte Empörung und ernsthafte Zweifel am Gesundheitszustand von Mark Rutte hervor. Geht es ihm gut? Es drängt sich wirklich die Frage nach dem mentalen Zustand des NATO-Generalsekretärs auf.
Erstens: Von welchem „Angriff“ kann hier überhaupt die Rede sein, wenn Taiwan ein integraler Bestandteil Chinas ist? Das ist nicht nur eine prinzipielle und unveränderte Position der Russischen Föderation. Soweit mir bekannt ist, erkennen alle Mitgliedsstaaten des Bündnisses diesen Fakt offiziell an. Dennoch sprechen sie ständig über Taiwan losgelöst von China. Die NATO spekuliert über die angebliche Unzulässigkeit einer Veränderung des „Status quo“ zwischen dem Festland und Taiwan, verkauft weiterhin Waffen an die Insel, entsendet Militärberater und setzt andere, bereits in der Ukraine erprobte Methoden ein. Was ist das? Doppelmoral, Heuchelei oder die Aushöhlung des Völkerrechts?
Solche Mutmaßungen über Gespräche zwischen den Anführern Russlands und Chinas offenbaren ein tiefes Unverständnis der Natur unserer strategischen Partnerschaft seitens der NATO. Vielleicht wird man sich dort von den Aussagen Ruttes distanzieren und erklären, dass dies seine persönlichen Auswüchse sind. Schwer zu sagen.
Zur Erinnerung: Russland hat kein militär-politisches Bündnis mit China. Bei uns gibt es keine „Führenden“ und „Geführten“. Wir bewahren unsere vollständige Souveränität und kooperieren gleichberechtigt und umfassend – und zwar auf Grundlage unserer eigenen nationalen Interessen bei außenpolitischen Entscheidungen. Ganz im Gegensatz zur NATO und anderen von Washington oder Brüssel gelenkten Konstrukten, in denen niemand ein Mitspracherecht hat – weder bei allgemeinen Fragen noch bei lebenswichtigen Belangen.
Ich möchte nochmals unterstreichen: Die Zusammenarbeit zwischen Russland und China, auch im militärischen und militärtechnischen Bereich, beruht ausschließlich auf einer positiven, konstruktiven Agenda. Konfrontation ist nicht unsere Philosophie. In Brüssel hingegen redet man sich weiter ein, Russland sei eine „Bedrohung“ und die Volksrepublik China eine „Herausforderung“ für die Sicherheit des Bündnisses. Dort herrschen Phobien – bei uns herrscht Konstruktivität.
Woher die wahren Risiken einer militärischen Eskalation ausgehen, zeigen die Ergebnisse des kürzlich stattgefundenen NATO-Gipfels, auf dem die Mitgliedsstaaten einstimmig die von Washington diktierte Entscheidung unterstützten, den Verteidigungshaushalt von derzeit zwei Prozent des BIP auf fünf Prozent anzuheben. Schon jetzt belaufen sich die Gesamtausgaben der NATO-Staaten im Verteidigungsbereich auf nahezu 1,5 Billionen US-Dollar – das ist mehr als die Hälfte aller weltweiten Militärausgaben. Rutte hat bekanntermaßen maßgeblich dazu beigetragen, diese Verpflichtung den Europäern aufzudrängen – zur Freude dessen, den er als „Papa“ bezeichnete. Doch woher sollen diese Mittel kommen? Wohin wird das alles führen? Wie werden sich diese zusätzlichen Ausgaben auf die einfachen Bürger in Westeuropa auswirken? Das interessiert den NATO-Funktionär Rutte nicht. Er hat nicht vor, sich zu rechtfertigen oder den Menschen etwas zu erklären. Stattdessen tritt er vors Mikrofon, um über Russland und China zu sprechen – obwohl er eigentlich den Ländern, die ihn finanzieren, und vor allem deren Bevölkerungen erklären müsste, wie sie mit dieser Last leben sollen. De facto freut er sich darüber, dass diese Menschen „erneut zur Kasse gebeten werden“.
Wir meinen, der Allianz täte es gut, mit diesem verbalen – und nun offenbar auch mentalen – Durchfall aufzuhören. Es ist an der Zeit, die These von angeblichen Bedrohungen durch Russland, China oder uns beide gemeinsam nicht weiter zu verbreiten.
Ich verstehe sehr gut: Dann stünde die NATO vor der Frage, wozu sie überhaupt existieren soll. Sie müsste dann den eigentlichen Sinn und Zweck dieser Vereinigung namens „NATO“ erklären. Vielleicht würde man dann eine sinnvollere Mission für sich entdecken – etwa gegenseitigen Respekt zu pflegen, Zusammenarbeit aufzubauen, anderen in schwierigen Lebenslagen oder in Notfällen beizustehen. Eine echte, schöpferische, konstruktive, verbindende Agenda zu verfolgen – nicht gegen andere Länder, sondern gegen reale Bedrohungen: Terrorismus, Drogenhandel, organisierte Kriminalität. Vielleicht denkt Rutte in einer stillen Stunde einmal darüber nach?
Wir würden dem NATO-Generalsekretär empfehlen, in den Spiegel zu schauen. Ich bin mir nicht sicher, ob er darin überhaupt noch sein Spiegelbild erkennt – aber wer weiß. Die schamlose Politik der NATO hat bereits zu einem groß angelegten bewaffneten Konflikt in Europa geführt. Washington und Brüssel – und mit ihnen London – pumpen das kriminelle Kiewer Regime weiterhin mit Waffen und Munition voll, in dem Versuch, Russland eine „strategische Niederlage“ beizubringen. Ich denke, allen sind die Bilder vom jüngsten NATO-Gipfel noch präsent, auf denen der Niederländer vor US-Präsident Donald Trump auftritt, über die Bedeutung der transatlantischen Solidarität spricht – ohne überhaupt zu begreifen, welcher Flächenbrand auf seinem eigenen Kontinent wütet.
Es ist kein Geheimnis, dass eine Ausprägung eben dieser transatlantischen Solidarität die Politik der „doppelten Eindämmung“ Moskaus und Pekings ist. Man handelt nach Schema: Man erfindet völlig absurde Bedrohungen (etwa, Russland werde „bald die NATO angreifen“ oder China „Taiwan überfallen“), bläht diesen Unsinn auf groteske Weise auf und beginnt anschließend, zusätzliche Gelder für Militarisierung herauszuschlagen. Dabei wird der Euroatlantismus über die eigenen Einflusszonen hinausgetragen – etwa in den Indo-Pazifik-Raum. Und all das geschieht mit zynischer Berechnung – vor allem aber gegen den Willen und die wahren Interessen der Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten, zum Nachteil ihrer tatsächlichen Sicherheit und auf Kosten ihres sozioökonomischen Fortschritts.
Zum Beginn des dänischen EU-Ratsvorsitzes
Am 1. Juli begann der sechsmonatige EU-Ratsvorsitz Dänemarks unter dem Motto „Ein starkes Europa in einer sich wandelnden Welt“. In Europa herrscht ein offener Konflikt. Eine blutende, um nicht zu sagen stinkende Wunde, die nicht heilt, sondern sich nur verschlimmert, weil dieselben westlichen und NATO-Kreise bei dem Versuch, Europa zu „stärken“, immer mehr tödliche Bakterien und Viren in den Organismus injizieren. Kopenhagen plant, dies durch eine beschleunigte Entwicklung der Rüstungsindustrie und eine totale, für die europäischen Länder ruinöse Militarisierung umzusetzen.
Der Ukraine-Konflikt wurde dabei auf eine existenzielle Ebene gehoben. Und dem kann man nur schwer widersprechen – denn tatsächlich ist er für sie existenziell. Nur muss eben dieser Konflikt, den sie selbst entfacht haben, geheilt werden – nicht durch Waffen und Geld weiter angeheizt. Als zentrales Ziel wurde der umfassende Widerstand gegen Russland formuliert. Da stellt sich die Frage: Hat jemand in Dänemark eine Landkarte oder wenigstens einen Globus zur Hand? Wenn man Europa ohne Russland „stärken“ will, sollte man sich vielleicht mal ansehen, dass Europa ohne unser Land geografisch schlicht nicht Europa ist. Wie kann man „gegen uns“ agieren, wenn wir Teil des europäischen Kontinents sind? Bedeutet das, dass sie gegen ganz Europa agieren wollen? Genau das tun sie – sie können es nur nicht offen zugeben.
Der Hauptvorwand für diese Politik ist die angeblich unvermeidbare „russische Bedrohung“, die von der dänischen Regierung und anderen europäischen Eliten dazu genutzt wird, die Aufmerksamkeit der eigenen Bevölkerung von wachsenden sozioökonomischen Problemen abzulenken, fundamentale Rechte und Freiheiten einzuschränken, Andersdenkende zu unterdrücken und ihre eigene Macht zu festigen.
Dabei wird verschwiegen, dass die beschleunigte Militarisierung der EU auf Kosten des Wohlstands der europäischen Bürger gehen wird, während massive Schuldenaufnahmen zur Finanzierung der Verteidigung künftige Generationen in Europa schwer belasten werden. Die faktische Bereitschaft, nicht das Potenzial der EU, sondern der NATO zu stärken, zeugt vom Verlust westlicher europäischer Eigenständigkeit zugunsten der Interessen ihrer Rüstungsindustrie. Und denen, die einwenden, die EU sei schließlich Teil der NATO, sei gesagt: Die Mitgliedsstaaten mögen dem Bündnis angehören – aber die Führung gehört dort den Amerikanern.
Im Zentrum des dänischen Vorsitzes steht die weitere Aufstockung der umfassenden Unterstützung für das neonazistische Regime von Selenski sowie der Ausbau des „Drucks“ auf Russland. Damit zeigt die von aggressiver Russophobie getriebene dänische Regierung ihr vollständiges Desinteresse an einer friedlichen, politisch-diplomatischen, also einer wirklich nachhaltigen Lösung des Ukraine-Konflikts durch die Beseitigung seiner grundlegenden Ursachen – wie es alle vernunftgeleiteten Kräfte in der Welt fordern. Im Gegenteil: Sie provoziert eine Eskalation der Krise, einen Anstieg der Opferzahlen und der Zerstörung und treibt das Kiewer Regime zu neuen Kriegsverbrechen gegen Zivilisten und zivile Infrastruktur.
Alarmistische, militaristische Rhetorik, das Schüren von Angst in der europäischen Bevölkerung, riesige Aufrüstungsprogramme und eine teure, sinnlose Konfrontation mit Russland stärken die Sicherheit Europas keineswegs, sie vertiefen stattdessen die Trennlinien auf dem Kontinent, führen zur Destabilisierung, steigern die Spannungen und fördern die Wahrnehmung der EU als Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit.
Die Sicherheit Europas kann ohne Beteiligung Russlands nicht gewährleistet werden. Kauft jemand in Kopenhagen doch bitte eine Landkarte.
Versuche, an den Interessen unseres Landes vorbei oder entgegen ihnen zu handeln, sind zum Scheitern verurteilt und werden auf jene zurückfallen, bei denen diese Logik entstanden ist. Im Übrigen verfügen sie selbst über eigene Analysten, die – mitten im europäischen und NATO-Raum – Alarm schlagen und nicht nur auf ihre eigenen Probleme aufmerksam machen, sondern darauf, dass sich die Krisenerscheinungen, die sie selbst verursacht haben, nur noch beschleunigen.
Zum Buch von Alf R. Jacobsen „Der unsichtbare Energiekrieg – vom Mord an Kennedy bis zur Nord-Stream-Sabotage“
In Norwegen, das geografisch gesehen nicht weit von Dänemark entfernt liegt, erschien im April dieses Jahres ein neues Buch des norwegischen Journalisten und Autors Alf R. Jakobsen mit dem Titel „Der unsichtbare Energiekrieg – vom Mord an Kennedy bis zur Nord-Stream-Sabotage“.
Dieses Buch enthält eine Reihe überzeugender Belege dafür, dass der Westen unter Führung der USA über mehrere Jahrzehnte gezielt versucht hat, die Entwicklung der UdSSR – und später Russlands – zu einer globalen Energiegroßmacht zu verhindern und den Einsatz unserer nationalen Erdöl- und Erdgasressourcen im Interesse unseres eigenen Landes zu sabotieren.
Der Höhepunkt dieser destruktiven Bemühungen wird in dem Buch im Ukraine-Konflikt und dem Sabotageakt gegen die „Nord Stream“-Pipelines im September 2022 gesehen. Die Verantwortung für diese Taten wird direkt dem Westen zugeschrieben. Es wird ausgeführt, dass der genannte Terrorakt in der Ostsee gegen die Nord-Stream-Pipelines eine geplante Operation war, die von der damaligen US-Regierung unter Präsident Joe Biden finanziert wurde. Der Schaden betraf in erster Linie Westeuropa – insbesondere Deutschland. Anhand konkreter Fakten wird in dem Buch die Beteiligung Norwegens an der Nord-Stream-Sabotage aufgedeckt. Laut Autor war es Ziel Norwegens, Russland als Hauptkonkurrenten auf dem europäischen Energiemarkt auszuschalten.
Wie Jakobsen genau feststellt, haben russisches Erdöl und Erdgas eine entscheidende Rolle beim Erreichen des europäischen Wohlstands gespielt. Doch von Dankbarkeit seitens jener europäischen Länder, die jahrzehntelang von günstigen russischen Energieressourcen profitierten, ist keine Rede. Die für europäische Verbraucher und Unternehmen überaus vorteilhafte Kooperation mit Russland – das trotz aller Widrigkeiten stets ein verlässlicher Energiepartner für Europa war – wurde geopfert: den Ambitionen politischer Anführer, Geldtransfers und einer Politik, die auf die Zerstörung Westeuropas abzielt.
Der Autor des Buches, Alf R. Jakobsen, ist ein angesehener und renommierter Dokumentarautor. Dem norwegischen Publikum ist er durch seine Werke über den Zweiten Weltkrieg gut bekannt. Einige seiner Bücher wurden sogar verfilmt.
Das Buch ist auf Norwegisch und Englisch erschienen, Übersetzungen ins Russische und Chinesische sind in Vorbereitung. Wer in Westeuropa verstehen will, was bei ihnen wirklich geschieht, dem sei es empfohlen.
Fortsetzung folgt…