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Aus dem Pressebriefing der offiziellen Sprecherin des Außenministeriums Russlands, Maria Sacharowa, Moskau, 06. Oktober 2022

2062-06-10-2022

Zur Ukraine-Krise

 

Gestern, am 5. Oktober hat Russlands Präsident die von der Föderalen Versammlung gebilligten Gesetze über die Ratifizierung der Verträge über die Aufnahme der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, der Gebiete Saporoschje und Cherson in die Russische Föderation und Bildung von vier neuen Subjekten in der Russischen Föderation unterzeichnet. Darüber hinaus wurden entsprechende föderale Verfassungsgesetze unterzeichnet, sie traten in Kraft.

Trotz aller Bemühungen Kiews und der Länder des Westens versteht der größte Teil der Bevölkerung der Welt die Begründetheit unserer Handlungen und die Herkunft der Krise.

Leider bleibt ein Teil der Gebiete, die sich mit Russland wiedervereinigten, unter Kontrolle des Kiewer Regimes, das die lokale Bevölkerung nach dem Merkmal der Sprache, politischer Überzeugungen und nationaler Zugehörigkeit weiterhin verfolgt. Ukrainische Extremisten setzen barbarischen Beschuss der friedlichen Städte und Dörfer der befreiten Regionen fort. Zum Beispiel die ständige ferngesteuerte Verminung des Zentrums von Donezk und seiner Vorstädte mit verbotenen Antipersonenminen „Lepestok“, was wir mehrmals betonten. Neonazis rächen sich offensichtlich an die friedlichen Staatsbürger für die von ihnen gemachte bewusste Wahl zugunsten jener, mit denen sie zusammen sein sollen.

Doch jede Versuche, den Willen dieser Menschen zu brechen, sind zum Scheitern verurteilt. Die Befreiung dieser Gebiete wird fortgesetzt werden. In diesen Gebieten wird die zerstörte Infrastruktur wiederaufgebaut, ein friedliches Leben aufgenommen.

Vor diesem Hintergrund pumpen die westlichen Länder des Westens die Ukraine weiterhin mit Angriffswaffen und Technik auf, bilden ihre Extremisten auf Nato-Stützpunkten in Europa aus. Besonders aktiv gehen dabei die USA und Großbritannien vor.

Die Briten bildeten in der letzten Zeit einige Tausend ukrainische Extremisten aus. Bei ihrer Ausbildung wurden militärische Instrukteure aus Kanada, Polen, Neuseeland und anderen westlichen Ländern eingesetzt. Es waren gerade sie, die Extremisten ausbildeten, die via Gewaltaktionen einen verfassungswidrigen Staatsstreich auf dem Maidan umsetzten, der seit 2013 heranreifte und 2014 umgesetzt wurde. Dann stellten sie vorbereitete Extremisten (jene Menschen, die via Gewalt die Macht wechseln, wobei der friedlichen Bevölkerung gedroht wird) als „Zivilgesellschaft“, „friedliche Protestierende“, die sich mit einer gewissen westlichen Zivilisation „wiedervereinigen wollen“ (wie sie sagten), dar, dabei wurden sie für Kampfhandlungen unter städtischen Bedingungen ausgebildet. Auf diesen Stützpunkten werden jetzt Extremisten ausgebildet, die im Laufe von vielen Jahren ihre Mitbürger töten, die sie als Einwohner ihres Landes, aber der zweiten Sorte betrachten.

Aus den USA kommen fast jede Woche Mitteilungen über neue Tranchen der Militärhilfe an Kiew. Wir erinnern uns an die Erklärung des US-amerikanischen politischen Establishments darüber, dass das Hauptziel der Ukraine ist, möglichst viele Russen zu töten. Wir erinnern uns daran und wissen, wie diese Ideologie der Morde rund um die Welt von ukrainischen Botschaftern verbreitet wird. Wir werden das nie vergessen.

Vor einigen Tagen wurde über eine von den USA vorbereitete Entsendung einer Partei der Mehrfachraketenwerfer Himars in die Ukraine berichtet. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen 16 Anlagen sind sie bereit, weitere vier Komplexe sowie Munition dazu im Gesamtwert von 625 Mio. Dollar zu liefern. Der Hass gegenüber uns seitens dieses Flügels in der politischen Führung der USA ist sehr groß, trotz immenser innerer Probleme, Rezession, Inflation, Arbeitslosigkeit ist es sogar mit dem Einsatz von eigenen Medien unmöglich, das Gefühl des scheinbaren Wohlstandes der eigenen Bevölkerung zu schaffen. Trotzdem fließt mit jeder Woche immer mehr Geld an das Kiewer Regime, damit die Kampfhandlungen nicht enden, damit noch mehr Menschen sterben. Wollen sie die Region mit Blut mit diesem US-Geld versenken? Ich würde daran erinnern, dass die Staatsschulden der USA vor einigen Tagen auf mehr als 31 Bio. Dollar stiegen. Können Sie sich vorstellen, was vor sich geht?

Im Laufe des nächsten Jahres kann Kiew weitere 18 Mehrfachraketensysteme bekommen. Gerade mit Zustimmung Pentagons führen Bandera-Anhänger ein gezieltes Feuer gegen die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur. Die Amerikaner geben offen zu, dass sie fast im Live-Format Satelliten- und andere Aufklärungsdaten dem Kommando der Streitkräfte der Ukraine übergeben, an der Planung der Kampfoperationen teilnehmen. Ist es nicht Mitbeteiligung? Das ist ein wahrer Hybrid-Krieg. Zur Bearbeitung der Satelliteninformationen im Interesse Kiews werden sogar private amerikanische und europäische Unternehmen herangezogen. Auf dem Gewissen des Westens (wenn es überhaupt vorhanden ist) sind hunderte Tausend getötete und verletzte friedliche Einwohner.

Auch die EU bemüht sich, hinter den USA und Großbritannien nicht zurückzubleiben, dort wird jetzt die Schaffung einer Mission für militärische Hilfe an die Ukraine besprochen. Wenn solche Mission gebildet wird, wird es zur Erhöhung der qualitativen Einbeziehung der EU führen und ihren Status des Teilnehmers des Konfliktes festigen.

Solche offene und großangelegte Unterstützung des Westens, die an das Kiewer Regime geleitet wird, verzögert die Kampfhandlungen und bewegt Kiew zu neuen Verbrechen. Im ukrainischen Internet-Segment tauchten bereits Aufrufe auf, in Moskau eine „schmutzige“ Bombe in die Luft zu sprengen. Das ist keine Neuheit. Wir haben das von ukrainischen Politikern gehört, dass man auf uns eine Atombombe abwerfen soll, um mit Russland fertig zu werden. Die Ukraine soll eine Atommacht werden, hieß es.  Es wurde viel gesagt. Dennoch hört man das nicht in der Zivilgesellschaft und in den Medien der westlichen Länder. Sie sind auf anderen Dingen konzentriert. In ukrainischsprachigen Ressourcen wurde sogar eine Anleitung zum Zusammenbau solcher Bombe gezeigt.

Doch alle verstanden lange her, welche Methoden vom Kiewer Regime genutzt werden. Sie werden extremistischen, terroristischen Methoden gleichgesetzt. Das sind Mord, Terroranschläge gegenüber den Menschen, die sie vor kurzem ihre Staatsbürger nannten, wobei als „Einzelwesen“, Menschen der „zweiten Sorte“ auch Staatsbürger anderer Länder, nicht nur unseres Landes genannt wurden. In diesen Jahren kamen im Donezbecken viele Menschen aus anderen Staaten ums Leben.

Wir wurden auf den jüngsten Erlass des Präsidenten Wladimir Selenski aufmerksam, der den Beschluss des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine über die Unmöglichkeit der Verhandlungen mit dem Präsidenten Russlands billigte. Wir haben viele Erklärungen der ukrainischen Führung dazu gehört. Jetzt wurde beschlossen, dass auf der gesetzgebenden Ebene zu machen.

Ich würde daran erinnern, dass Kiew uns zunächst selbst um friedliche Verhandlungen Ende Februar bat. Dann wurden sie abgebrochen, wobei unsere Vorschläge vom 15. April ohne Antwort blieben. Jetzt wird so gemacht, als ob jemandem etwas verweigert wird, etwas verbieten wird. Das ist doch ein Klassiker. Dasselbe geschah mit den Minsker Vereinbarungen. Zunächst wurde so getan, als ob man sie abschließen will. Dann wurde direkt gesagt, dass sie es nicht vor hatten, das zu machen. Im Laufe von acht Jahren wurde die internationale Gemeinschaft verwirrt, wobei das eigene Land mit Waffen gepumpt wurde, damit man an einem Zeitpunkt einen gewaltsamen Durchbruch macht.

Schon damals war es offensichtlich, dass es auf Anweisung des Westens gemacht wurde, der den Stopp der Kampfhandlungen nicht anstrebt und sie fortsetzen will (wie sie untereinander sagen – bis zum letzten Ukrainer). Experten nennen das einen Stellvertreterkrieg Washingtons, Londons und Brüssels gegen Russland, der mit den Händen der Ukraine geführt wird. In der Tat ist es ein Hybrid-Krieg. Das Ziel des Westens – von allen Seiten einen Angriff gegen unser Land zu versetzen. Es wurde lange versucht, das wirtschaftlich, humanitär und politisch zu machen. Jetzt will man Waffen einsetzen, die in die Hände der Staatsbürger der Ukraine und Söldner von der ganzen Welt gelegt wurden. Darüber wird öffentlich gesprochen. Diese Pläne werden nicht in Erfüllung gehen. Wir werden weiterhin die Heimat, ihre Staatsbürger verteidigen, die Sicherheitsbedrohungen für unser Land beseitigen. Wir werden von diesem Ziel nicht abweichen.

 

Zu den Ergebnissen der Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Lage um einen Sabotageakt gegen die Gaspipelines Nord Stream

 

Auf Russlands Initiative fand am 30. September dieses Jahres eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats wegen des Bruches dreier Stränge der Gaspipelines Nord Stream statt. Alle Mitglieder des UN-Sicherheitsrats räumen den Fakt einer beabsichtigten Diversion ein und unterstützen einhellig die Notwendigkeit einer transparenten internationalen Untersuchung des Geschehenen. Das ist eine konstruktive Einheit, doch etwas ist schiefgelaufen. Die Teilnahme Russlands an einer solchen Untersuchung ist für jeden gebildeten Mensch unumstritten. Weder Juristen, noch Ingenieure, noch Finanz- und Wirtschaftsexperten, noch öffentliche Vertreter können sich vorstellen, wie eine solche Untersuchung ohne die Partei erfolgen kann, der das alles gehört. Es stellt sich heraus, dass so etwas möglich ist. Mehrere westliche Mitglieder des UN-Sicherheitsrats sprachen und sprechen weiterhin davon, dass Russland nicht einfach nicht nur eingeladen, sondern zu ihren Ermittlungsmaßnahmen und Untersuchungen nicht zugelassen wird. Es wurde eine Idee über die Notwendigkeit der Ausarbeitung von Sicherheitsgarantien für die grenzübergreifende Infrastruktur zum Ausdruck gebracht.

Gab es so etwas in der Geschichte? Ja. Ein Beispiel – die malaysische Boeing, die im Himmel über der Ukraine stürzte. Wann wurde Malaysia zur Untersuchung zugelassen und ermöglicht, in die „Arbeitsgruppe“ aufgenommen zu werden? Natürlich nicht sofort, sondern nach einer langen Zeit. Ich möchte daran erinnern, dass das Flugzeug malaysisch war. Das ist ein Klassiker. Das zeugt, noch vor Beginn der Analyse der Motive, davon, dass es etwas gibt, was verheimlicht werden kann. Es wird der Besitzer (sogar nicht der Investor) der Anlagen, Infrastruktur und der Ressource, die durch diese Pipelines gepumpt wird, nicht zugelassen. Das bedeutet, dass von ihm etwas verheimlicht wird. Der Westen geht so nicht zum ersten Mal vor. Ich betone, dass die Situation im Fall malaysischer Boing gleich war, nur in Bezug auf Malaysia als Besitzer des Flugzeugs.

Unsererseits wurden wir auf die Absurdität der Vorwürfe gegen Russland wegen der Zerstörung von Nord Stream Pipeline, in die wir riesengroße Investitionen anlegten, aufmerksam, die aufgebracht wurden und weiterhin kommen. Es wurde nicht einfach das Geld bereitgestellt und nicht erschlossen. Das Projekt funktionierte. Das sind riesengroße Kapitaleinlagen, die zur Schaffung eines einmaligen, sicheren und effektiven Systems der Energieversorgung des europäischen Kontinents führten.

Gleichzeitig wurde den Teilnehmern der Sitzung vorgeschlagen, mehrere allgemein bekannte Fakten zu vergleichen, die Fragen bezüglich einer eventuellen Rolle einiger Länder in diesem Fall auslösen.

Eine ausführliche technische Analyse des Geschehenen während der Sitzung des Sicherheitsrats wurde vom Gazprom-Vertreter Sergej Kuprijanow vorgestellt. Er bestätigte die Bereitschaft unseres Unternehmens zur Suche nach den Wegen der Wiederaufnahme der Arbeit der Gaspipelines und betonte, dass es bislang unmöglich ist, die Fristen der Wiederherstellung der zerstörten Stränge festzulegen.

Im Ganzen war die Sitzung nützlich zur Förderung objektiver Informationen, vor allem unter konstruktiv gestimmten Mitgliedern der UN-Mitgliedsstaaten, bestimmt.

Einzeln soll ein unwürdiges Benehmen des französischen Vorsitzes im UN-Sicherheitsrats hervorgehoben werden, der die Durchführung der Sitzung absichtlich verzögerte und dem Gazprom-Vertreter das Recht verweigerte, eine Antwort zu geben – unter Vorwand einer Verbindung zwischen dem Unternehmen und der Regierung Russlands. Stellen Sie sich das vor? Der Sitzung schloss sich ein Vertreter der Korporation an, die sich unmittelbar mit allen Fragen der Lieferung von Energieressourcen, der Gaspipeline, ihres Baus, Inbetriebnahme befasst, über ganze Finanz-, Wirtschafts-, Technologieinformationen verfügt. Das sind die Informationen aus erster Hand. Der französische Vorsitz verweigerte sogar nicht sich selbst, den Mitgliederт des UN-Sicherheitsrats, da es sich um eine offizielle Sitzung des Rats handelt, sondern der ganzen Welt das Recht, die Meinung des Besitzers über den Vorfall mit seinem Eigentum zu hören. Solche parteiliche Position zwingt uns dazu, die Wahl der Vertreter der Organisationen, darunter Nichtregierungsorganisationen, auf Veranstaltungen des UN-Sicherheitsrats durch die westlichen Länder aufmerksamer zu analysieren, darunter unter Blickwinkel ihrer Finanzierung bzw. Kontrolle seitens der Regierung.

Ich möchte unsere westlichen „ehemaligen Partner“ daran erinnern, dass sie zur Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen auf der UN-Plattform gerne ihre Stars einladen, also Personen aus Show-Business, Film- und Musikwelt. Das sind nicht einfach Vertreter des öffentlichen Lebens, die sich professionell mit einem gewissen Thema befassen, sondern Menschen, die weit weg von der besprechenden Problematik sind, die dank ihrer Bekanntheit für öffentliches Aufsehen sorgen. Die westlichen Länder, die gerne bekannte Schauspieler, Sänger, Sportler zur Besprechung politischer bzw. ökologischer Fragen einladen, verweigerten einem Experten das Recht, eine professionelle Position dem globalen Publikum mitzuteilen. Es ist erstaunlich. Nächstes Mal wird es was zu besprechen geben.

 

Aus Antworten auf Fragen:

Frage: Der Leiter der ständigen Delegation der EU in Serbien, Emanuele Giaufret, hat Belgrad dazu aufgerufen, die Sanktionspolitik gegenüber Russland mit der EU abzustimmen. Wie können Sie einen unverhohlenen politischen Druck Brüssels auf Belgrad kommentieren?

Antwort: Einseitige Beschränkungsmaßnahmen, die von der EU unter Umgehung des UN-Sicherheitsrats getroffen werden, sind aus der völkerrechtlichen Sicht illegitim. Jetzt werden viele Erklärungen über die Einhaltung bzw. Nichteinhaltung des Völkerrechts gemacht, die Westler laufen von der UN-Generalversammlung bis zum Sicherheitsrat und zurück. Sie sollten lieber über sich selbst zu diesem Zeitpunkt denken. Man sollte die Frage stellen, inwieweit ihre Handlungen dem Völkerrecht entsprechen, darunter die Einführung einseitiger Sanktionen. Sie können vor sich Beschlüsse legen, die UN-Charta, Resolutionen des Sicherheitsrats, Erklärungen dazu legen und verstehen, dass einseitige Sanktionen illegitim sind. Wenn sie solche illegalen Handlungen machen, haben sie kein Recht, über Legitimität bzw. Illegitimität der Handlungen der Anderen zu diskutieren.

Mit der Fortsetzung dieser Politik verletzt die EU, die sich nach ihren Worten für die Rechtshoheit einsetzt, nicht nur diese Prinzipien, sondern auch andere Staaten dazu drängt, denselben Weg zu gehen. Die Erzwingung zur Teilnahme an einer illegalen Tätigkeit ist selbst außer Gesetz. Wir halten die Praxis der EU zum Aufdrängen von Beschlüssen für Länder, an denen sie nicht beteiligt waren, für beleidigend und kategorisch unannehmbar. Das hat nicht nur eine juristische, sondern auch strafrechtliche Bezeichnung. Im Fall Serbien entsprechen solche konfrontativen Schritte nicht seinen nationalen Interessen, was die Führung dieses Landes mehrmals sagte.

Mit ihren Handlungen verletzt die EU die Prinzipien der UN-Charta und der Schlussakte von Helsinki der KSZE 1975 über eine souveräne Gleichheit der Staaten, Respekt der Rechte, die für Souveränität kennzeichnend sind. Dann wird noch über Souveränität als völkerrechtliche Norm gesprochen. Es wird ein Verbrauchsverhalten zu Beitrittskandidaten gezeigt, wobei einzelne Regionen als ihr Hinterhof betrachtet werden und zu ihnen neokoloniales Vorgehen gezeigt wird. Die EU zählt die EU-Erklärungen und Beschlüsse, denen sich Beitrittskandidaten nicht angeschlossen haben, greift zur Erpressung und Zwang, nutzt diese Staaten unverhohlen als Vertriebsmärkte und Quelle der Arbeitskräfte. Das ist nicht einfach Politik, sondern eine Erklärung des Neokolonialismus des 21. Jahrhunderts. Es werden auf einem neuen technologischen Niveau alte Konzepte der kolonialen Überlegenheit genutzt.

So wird in der EU sogar nicht verheimlicht, dass Serbien kein EU-Mitglied sein wird, solange es seine Beziehungen zu Pristina nicht regelt. Man soll die Dinge bei ihren Namen nennen – solange Belgrad nicht macht, was der Westen will. In der Deutung der EU bedeutet das die Anerkennung der einseitig ausgerufenen Unabhängigkeit der Region als Verstoß gegen die Punkte der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats. Auch zur Frage über das Völkerrecht. Brüssel soll eine eindeutige Antwort auf die Frage geben: Wird die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats anerkannt? Erfüllt? Eine einfache Frage, alle können fragen. Wenn sie sich ja auf das Völkerrecht berufen. Sie machen es, wenn es für sie vorteilhaft ist. Wenn nicht – sagen sie, dass die Weltordnung nicht auf dem Recht, sondern auf den „Regeln“ beruht. Auch dann garantiert niemand, dass jemand von EU-Mitgliedern seinen Beitritt nicht blockieren wird, um Belgrad zu Zugeständnissen bei bilateralen Fragen zu zwingen.

Wir rechnen damit, dass die EU früh oder spät Kräfte finden wird, die imstande sein werden, das Recht der Staaten auf eine selbstständige Außenpolitik, historische Verbindungen und nationale Traditionen zu respektieren. Die Geschichte kennt Beispiele, wenn es geschafft wurde, gegenseitig vorteilhaft das Zusammenwirken mit Partnern im Westen und Osten aufzubauen, wobei man die eigene geografische Lage klug nutzt.

Frage: In der letzten Zeit erscheinen in der westlichen Presse und in den Medien wie Pilze nach dem Regen Artikel, in denen „Russland“ im Zusammenhang mit einer „Atombedrohung“ erwähnt wird. Diese Worte tauchen in den westlichen Medien immer auf. Wer profitiert davon und wofür wird die Lage zugespitzt?

Antwort: Die westlichen Medien sind ein Instrument in den Händen entsprechender Sicherheitsdienste. Das ist ein bekannter Fakt. Sie nutzen sie zur Durchführung der informationspolitischen Kampagnen. Im Kontext einer Krise um die Ukraine versuchen die westlichen Medien auf Hinweis ihrer Politiker seit langem aktiv, ein „nukleares Narrativ“ in den Umlauf zu bringen. Dabei werden Russland nukleare Erpressung und Drohungen zur Last gelegt, es werden Mutmaßungen verbreitet, dass wir uns angeblich über die Anwendung von Atomwaffen Gedanken machen – mal werden wir gegen die Streitkräfte der Ukraine schlagen, mal werden wir sie über dem Gewässer des Schwarzen Meeres testen, um ein „gewisses Signal“ zu senden.

Wissen Sie, wie diese Maschine funktioniert? Das ist eine Geschichte aus Lehrbüchern über Propaganda und Informationstechnologien. Wenn Russlands Führung etwas sagt, was von der Nichtanwendung als Erste von Atomwaffe oder die Anhänglichkeit an alle unseren Basisdokumente, die den Bereich Atomwaffen und -Technologien regeln, zeugt, „schneiden“ die westlichen Medien sofort die Wörter, die mit dem Amt einer jeweiligen Person, Atomwaffen und -Technologien zusammenhängen, aus, stecken sie in ihre Artikel ein. Der Rest wird rausgeworfen. Man bekommt also das Gegenteil davon, was erklärt wurde.

Wenn gesagt wurde, dass es sich um die Anwendung von Atomwaffen als Erste, Anhänglichkeit an alle Verpflichtungen im Rahmen der vorhandenen Dokumente handelt – dann wird alles rausgelassen, und es bleiben nur „Russland“, „Atomwaffe“ und dann beginnen Überlegungen zu diesem Thema.

Das ist eine klassische Geschichte, wie Propaganda funktioniert. Doch das ist sogar keine Propaganda. Die Aufgabe der Propaganda – die Förderung der eigenen Position oder (im schlimmsten Fall) das Verschweigen irgendwelcher Dinge, um die Bedeutung bestimmter Aspekte im Gesellschaftsbewusstsein in den Vordergrund zu treiben. Hier sehen wir das Manipulieren via Verzerrung des Sinns. Wenn man sie fragt, wieso es so ist, antworten sie, dass wir das gesagt haben. Ja, aber es gab noch 15 Wörter. Sie warfen diese 15 Wörter hinaus und ließen nur zwei davon. Als Antwort hörten wir – aber sie haben diese doch gesagt. Ja, aber dabei wurde der ursprüngliche Sinn verzerrt. Das alles wird gemacht.

Wir erzählten auf dem Pressebriefing am 18. August dieses Jahres eine Geschichte über Gedenkveranstaltungen in Japan, die einem tragischen Jahrestag eines US-Atomangriffs gegen Hiroshima und Nagasaki gewidmet waren. Auf diesen Trauerveranstaltungen unter Teilnahme japanischer Offizieller wurde kein einziges Wort über die USA gesagt. Dabei erwähnten sie Russland im Kontext einer Atombedrohung. Das ist eine Manipulierung eines höchsten Niveaus. Es wurden also Fakten ausgeschnitten, Antifakten gebracht. Das alles wird auf dem Niveau der offiziellen Personen der Staatsführung gesagt.

Es entsteht der Eindruck, dass Washington und andere westliche Hauptstädte an einer gefährlichen Eskalation der Situation und Abwälzung auf unser Land interessiert sind. Das wird im Rahmen eines destruktiven für die internationale Sicherheit und strategische Stabilität Kurses Washingtons auf die Gewährleistung des globalen Dominierens mit jeden Mitteln, ohne Berücksichtigung der Gefahr des Provozierens eines direkten bewaffneten Zusammenstoßes von größten Atommächten, was katastrophale Folgen nach sich ziehen kann, gemacht.

Eine solche Entwicklung, wenn jemand in Washington sie auf einem offiziellen Niveau unterstützt, soll verhindert werden. Wir haben nicht vor, an diesem grausamen Diskurs über das Aufpumpen mit nuklearer Rhetorik teilzunehmen. Jedes Mal wird der Grad erhöht, aber das wird gerade durch natozentrische Strukturen und Länder und jene, die ihre Interessen im Informationsbereich bedienen, gemacht.

Ich möchte nochmals daran erinnern, was von der Führung unseres Landes mehrmals bestätigt wurde: Die Russische Föderation hält in vollem Maße an das Prinzip der Unzulässigkeit eines Atomkriegs fest. In solchem Krieg kann es keine Sieger geben. Er darf nie entfacht werden. Ich würde nicht alle Doktrinen dazu aufzählen, weil sich unsere Position nicht änderte. Ich würde nur die Militärdoktrin der Russischen Föderation sowie die Grundlagen der Staatspolitik im Bereich nukleare Abschreckung erwähnen. Darin sind unsere Herangehensweisen zu allen diesen Fragen eindeutig formuliert. Dort gibt es keinen Doppelboden. Danach soll nicht gesucht werden. Denn es verwandelt sich in Spekulationen um das Thema Atom.

Wir können nicht verstehen, warum in den westlichen Medien einer realen Bedrohung um ein Atomobjekt – das AKW Saporoschje, nicht die gehörige Aufmerksamkeit gewidmet wird, angesichts der Tatsache, dass sie sehr gut verstehen, wer im Laufe von vielen Monaten Bedrohungen für dieses Objekt schafft. Sie verstehen, dass gerade sie – die westzentrischen, natozentrischen Länder – diese Handlungen unterstützen.

Man will Journalisten aus westlichen Ländern eine Grundlage für Überlegungen geben. Mir scheint, dass es gut wäre, wenn sie öfter sich selbst daran erinnern, dass nur ein Land in der Welt Atomwaffe eingesetzt hat. Es waren die USA. Es waren die Amerikaner, die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abwarfen, obwohl das nicht durch eine militärische Zweckmäßigkeit ausgelöst wurde und faktisch ein Test der Massenvernichtungswaffe an den erwähnten japanischen Städten und ihren Einwohnern, Fakt der Einschüchterung war. Haben sie sich entschuldigt? Nicht. Gab es irgendwelche Bestrafung? Wurde die Verantwortung übernommen? Mögen zu diesem Thema alle jene sich Gedanken machen, die jeden Tag im Westen in den westlichen Medien Russland Worte in den Mund legt, die wir nicht gesagt haben, und aus ihren Materialien Zitate streichen, die gesagt wurden.

 

 

 


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