Antworten des Außenministers Russlands, Sergej Lawrow, auf die Fragen der Gesamtrussischen staatlichen Fernseh- und Rundfunkgesellschaft (WGTRK) am Rande einer Gemeinsamen Sitzung des Außenministerrats, des Verteidigungsministerrats und des Sicherheitsrats der OVKS am 30. November 2017 in Minsk
Frage: Sie sagten, das Team des US-Präsidenten Donald Trump würde im Grunde dieselbe Politik ausüben wie Barack Obamas Team. Bedeutet das etwa, dass wir auf dem Weg in die endgültige Sackgasse sind?
Sergej Lawrow: Nach einigen unseren Einschätzungen ist die Situation tatsächlich betrübend. Ich musste mit Bedauern die jüngste Erklärung des US-Außenministers Rex Tillerson im Internationalen Woodrow Wilson Center zur Kenntnis nehmen. Praktisch alle außenpolitischen Probleme, mit denen die USA konfrontiert werden, sind nach seinen Worten mit Russland verbunden. Das ganze Pathos bestand darin, dass sich Russland dafür nahezu entschuldigen müsste. Ich denke aber, dass dies im Hinblick auf die innenpolitische Konjunktur gesagt wurde.
Ich kenne den US-Außenminister Rex Tillerson ziemlich gut, er ist im Prinzip ein vernünftiger Mann. Ich muss aber feststellen, dass jegliche vernünftige Ideen schweren Erprobungen seitens des gegen Russland eingestellten US-Kongresses ausgesetzt werden, und das ist bedauernswert.
Frage: Wird Russland die Akkreditierung der US-amerikanischen Medien, die die Arbeit der russischen Behörden beleuchten, außer Kraft setzen?
Sergej Lawrow: Zu diesem Thema haben sich bereits unsere bevollmächtigten Vertreter geäußert. Es wurde ein Rahmengesetz verabschiedet, und dieses Gesetz gibt die Möglichkeit, nach dem „Spiegelprinzip“ zu handeln. Wie Präsident Wladimir Putin sagte, so werden wir auch vorgehen.