Kommentar der offiziellen Sprecherin des Außenministeriums Russlands, Maria Sacharowa, zu den Aussagen der Führung der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Ereignisse in der Ukraine
In der letzten Zeit nehmen wir Kenntnis von Erklärungen der Führung der Schweiz angesichts der Ereignisse in der Ukraine, die bei uns begründete Fragen auslösen.
So sagte der Bundespräsident der Eidgenossenschaft, der gleichzeitig auch den Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) leitet, Ignazio Cassis, in einem Interview für die Luxemburger Zeitung „Le Quotidien“ am 7. April lautstark über den Untergang der seit Ende des Zweiten Weltkriegs existierenden „Epoche, als kein einziges souveränes und demokratisches Land auf dem Kontinent Angriffen ausgesetzt wurde“.
Ich möchte den Staatschef der Schweiz daran erinnern, dass die Untergrabung der Grundlagen der Nachkriegsepoche, der Bruch des Völkerrechtssystems durch Bombardierungen und Raketenangriffe der Nato gegen friedliche Städte in Jugoslawien 1999 initiiert wurden. Eine solche Vergesslichkeit und freie Deutung der historischen Fakten zugunsten der politischen Konjunktur sind absolut unannehmbar.
Zudem schob das EDA in seiner Erklärung vom 8. April in den Spuren der weiteren barbarischen Verbrechen des ukrainischen Regimes in Butscha und Kramatorsk, wobei unsere umfassenden Erklärungen ignoriert wurden, die ganze Verantwortung blindlings auf die russische Seite.
Wir verurteilen entschieden solche Einschätzungen der Schweizer Seite. Wir rufen Bern, das sich als ein neutraler und fairer Akteur zu positionieren versucht, nachdrücklich dazu auf, die Fakten objektiv und gewissenhaft zu benutzen.
Man möchte hoffen, dass für die Führung der Schweiz die Zusicherungen zur Unantastbarkeit der Neutralität des Landes nicht einfach schöne Worte sind. Inwieweit sie aufrichtig sind, das werden die praktischen Schritte Berns zeigen. Demnach werden wir die wahre „Qualität“ des neutralen Status der Schweizerischen Eidgenossenschaft einschätzen.