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RIA-"NOWOSTI"-INTERVIEW VON AMTSSPRECHER DES RUSSISCHEN AUSSENMINISTERIUMS ALEXANDER JAKOWENKO ANLASSLICH DES BEVORSTEHENDEN MOSKAU-BESUCHS DES AUSSENMINISTERS WEISSRUSSLANDS SERGEJ MARTYNOW
RIA "Nowosti": Der neue Au?enminister Wei?russlands Sergej Martynow kommt bekanntlich am 2. April zu einem seit seiner Amtseinfuhrung ersten Besuch nach Russland. Konnten Sie bitte in diesem Zusammenhang das Zusammenwirken zwischen den Au?enministerien Russlands und Wei?russlands in der gegenwartigen Etappe kommentieren.
Jakowenko: In den letzten Jahren gewann die Zusammenarbeit zwischen den diplomatischen Diensten Russlands und Wei?russlands an Vielfalt und trug einen Systemcharakter. Als Teilnehmer des Vertrags uber die Grundung einer Union arbeiten Russland und Wei?russland, sich auf das Programm der abgestimmten Au?enpolitik fur 2002-2003 stutzend, in allen auf der regionalen und der internationalen Tagesordnung stehenden Schlusselfragen aktiv zusammen. Zu den Schwerpunkten gehoren Bildung einer multipolaren Weltordnung, Entwicklung der Beziehungen mit anderen GUS-Partnern, gemeinsame Politik innerhalb der UNO, der OSZE und anderer internationaler Gremien sowie in Sachen europaische und Weltsicherheit, strategische Stabilitat und im Kampf gegen neue Herausforderungen und Gefahren wie den internationalen Terrorismus, den illegalen Drogenhandel, die grenzubergreifende organisierte Kriminalitat u.a.
Der Plan der Beratungen zwischen dem russischen und dem wei?russischen Au?enministerium fur 2003 sieht mehr als 30 Expertentreffen vor. Zu den hochsten Prioritaten der gemeinsamen Bemuhungen gehort eine engere Koordination im Rahmen der GUS, der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft und des Vertrags uber kollektive Sicherheit. Gro?e Aufmerksamkeit schenken die Seiten weiteren Bemuhungen darum, die Gemeinschaft in eine effektiv wirkende Integrationsstruktur mit Schwerpunkt Wirtschaftskooperation zu verwandeln. Die beim vierseitigen Treffen in Moskau erzielte Vereinbarung uber den Beginn von Vorbereitungen auf den Aufbau eines gemeinsamen Wirtschaftsraums zwischen Russland, Wei?russland, Kasachstan und der Ukraine hat dazu wesentlich beigetragen.
RIA "Nowosti": Welche konkreten regionalen und internationalen Probleme werden Igor Iwanow und Sergej Martynow bei ihren Verhandlungen zur Sprache bringen?
Jakowenko: Im Zuge des Treffens werden zweifelsohne die Irak-Krise und deren mogliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Weltsituation besprochen werden. Moskau und Minsk sind fest davon uberzeugt, dass die jetzige Situation durch eine schnellstmogliche Beendigung der Kampfhandlungen und die Wiederaufnahme politisch-diplomatischer Bemuhungen um eine friedliche Losung der Irak-Frage ausschlie?lich im Rahmen der chartagema?en Vollmachten des UN-Sicherheitsrats uberwunden werden kann.
Igor Iwanow und Sergej Martynow werden voraussichtlich aktuelle Aspekte der russisch-wei?russischen au?enpolitischen Kooperation erortern und Meinungen zu zahlreichen internationalen Fragen austauschen. Zur Sprache kommen wird die Zusammenarbeit innerhalb internationaler Organisationen und gegenseitige Beziehungen mit verschiedenen europaischen Strukturen. Die Seiten werden unter anderem uber eine Verstarkung gemeinsamer Anstrengungen sprechen, die in letzter Zeit ihnen ermoglicht hatten, einige Fragen bezuglich Zusammenarbeit Wei?russlands mit der OSZE zu regeln.
Im Allgemeinen ist der bevorstehende Meinungsaustausch dazu berufen, die Koordinierung und die Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten mit Ausrichtung auf eine gemeinsame Au?enpolitik zu verstarken. Die gemeinsame Au?enpolitik ist eine der Hauptaufgaben, die im Vertrag uber die Grundung einer Union verankert sind.