la República de Cuba
RIA-„NOWOSTI"-INTERVIEW DES AMTLICHEN SPRECHERS DES AUSSENMINISTERIUMS DER RUSSISCHEN FÖDERATION, ALEXANDER JAKOWENKO, ANLÄSSLICH DES BEVORSTEHENDEN BESUCHS DES KUBANISCHEN AUSSENMINISTERS FELIPE PEREZ ROQUE IN MOSKAU
FRAGE: Der kubanische AuЯenminister Felipe Perez Roque stattet vom 22. bis 25. Mдrz Russland einen Besuch ab. Wьrden Sie sich bitte zum Stand der Beziehungen Russlands und Kubas дuЯern?
ANTWORT: Kuba ist einer der wichtigsten Partner Russlands in Lateinamerika. Mit Genugtuung stellen wir fest, dass die russisch-kubanischen Beziehungen, die sich durch aktiven und vertrauensvollen Charakter des politischen Dialogs wie auch durch mannigfaltige Kontakte in Wissenschaft, Technik, Kultur und Forschung auszeichnen, positive Dynamik aufweisen.
In den zurьckliegenden Jahren ist es gelungen, den Prozess der Anpassung unserer Zusammenarbeit an gegenwдrtige politische und цkonomische Realitдten in vieler Hinsicht abzuschlieЯen. Im groЯen und ganzen sind gьnstige politische Voraussetzungen fьr das Voranbringen des gesamten Komplexes der russisch-kubanischen Beziehungen vorhanden.
Im Aufschwung sind auch die bilateralen politischen Beziehungen. Seit Mitte der 90er Jahre wurden Besuche auf hцchster und hoher Ebene ausgetauscht. Die AuЯenminister (beider Lдnder) treffen jedes Jahr wдhrend der UNO-Vollversammlungen zusammen. Zum zentralen Ereignis in den russisch-kubanischen Beziehungen im vergangenen Jahrzehnt wurde der offizielle Besuch des russischen Prдsidenten Wladimir Putin in Havanna (14./17. Dezember 2000). Die AuЯenamtschefs sind seit 1996 sechsmal zusammengetroffen.
Konsultationen auf der Ebene der AuЯenministerien nehmen einen besonderen Platz in unseren Beziehungen ein. Sie gestatten es, Positionen zu besonders aktuellen Problemen der internationalen und der bilateralen Tagesordnung regelmдЯig zu vergleichen.
Wir rechnen damit, dass die bevorstehenden Verhandlungen mit Felipe Perez in Moskau es gestatten, in Schlьsselrichtungen der Zusammenarbeit voranzukommen, wie auch die Bedeutung des russisch-kubanischen Zusammenwirkens als eines wichtigen Faktors der Stabilitдt und Berechenbarkeit in der gegenwдrtigen komplizierten Lage in der Welt vor Augen fьhren werden.
FRAGE: In welchen Bereichen entwickelt sich die russisch-kubanische Zusammenarbeit besonders aktiv?
ANTWORT: Erfolgreich entwickeln sich unsere Beziehungen in Handel und Wirtschaft. Dem Umfang des Handels mit lateinamerikanischen Partnern Russlands nach liegt Kuba am Platz zwei nach Brasilien. Im Jahr 2002 hatte sich der bilaterale Warenumsatz mehr als 540 Millionen Dollar betragen.
Zugleich geht Moskau davon aus, dass in diesem Bereich beachtliche ungenutzte Reserven vorhanden sind. GroЯe Bedeutung messen wir in diesem Zusammenhang Anstrengungen bei, die sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft unternommen werden, so auf der Ebene der Russisch-kubanischen Regierungskommission fьr die Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technik, Handel und Wirtschaft, deren turnusmдЯige Sitzung fьr die zweite Hдlfte 2003 geplant ist.
Russland und Kuba betreiben einen aktiven Dialog auf dem Gebiet des Rechtsschutzes. Eine Politisierung und die Anwendung von „Doppelstandards" bei der Einhaltung der Menschenrechte erachten Russland und Kuba fьr unzulдssig. Wir meinen, dass die weitere Kooperation auf diesem Gebiet wichtig ist, darunter auch im Rahmen von Jahrestagungen der UN-Menschenrechtskommission.
FRAGE: Nehmen Sie bitte Stellung zum Zusammenwirken Russlands und Kubas auf dem internationalen Schauplatz.
ANTWORT: Die Positionen Russlands und Kubas zu mehreren auЯenpolitischen Fragen sind nah oder stimmen ьberein. Mit Genugtuung stellen wir fest, dass Russland und Kuba дhnliches Herangehen an die Schaffung einer gerechten und stabilen Weltordnung haben, der die Multipolaritдt und die Hoheit des Vцlkerrechts zu Grunde liegen, sowie an die Schlьsselrolle der UNO bei der Gewдhrleistung des internationalen Friedens und der Sicherheit. Gerade dadurch ist unser Herangehen an die Beilegung von Konflikten und Krisensituationen in verschiedenen Regionen der Erde, darunter auch im Irak, geprдgt.
Wir sind uns auf die Bedeutung der gemeinsamen Abwendung neuer Gefahren und Herausforderungen einig. Es geht um den internationalen Terrorismus, um den illegalen Drogenhandel und um die organisierte Kriminalitдt. In Russland weiЯ man den groЯen Beitrag Kubas zur Lцsung dieser akutesten Probleme der Gegenwart zu schдtzen. Wir sind an der Fortsetzung des Zusammenwirkens in diesen Bereichen auf multilateraler und bilateraler Grundlage interessiert.
Moskau schдtzt die aktive und konstruktive Tдtigkeit Havannas im Rahmen der Bewegung der Nichtpaktgebundenen wie auch dessen Kurs darauf hoch ein, dass die Bewegung kein „neutraler" Beobachter wird und nicht abseits von Prozessen in der Welt steht. In diesem Kontext betrachten wir die Ergebnisse eines Gipfeltreffens der Bewegung der Nichtpaktgebundenen im Februar dieses Jahres in Kuala-Lumpur als Bestreben der Teilnehmer dieses reprдsentativen Forums, nach einer eigenen Nische unter den neuen Bedingungen in der Welt auf der Grundlage der zeitgeprьften Prinzipien der UNO-Charta zu suchen. Wir sind an der Fortsetzung eines engen Zusammenwirkens mit Kuba unter Berьcksichtigung seiner angesehenen Position und der bevorstehenden Vorsitzfьhrung in der Bewegung der Nichtpaktgebundenen interessiert.