Frage: Wie können Sie die Äußerungen des Außenministers Lettlands A. Ronis in seinem Interview an die lettische Zeitung „Latvijas Avize" darüber, dass die „Aufrichtigkeit Russlands über die damalige tragische Zeit" (Mitte des vorigen Jahrhunderts), sowie die Zugänglichkeit von russischen Archiven „ein großer Schritt zur Akzeptierung der Okkupation von baltischen Ländern (durch Russland) wäre", kommentieren?

Kommentar: Die russische Position über die so genannte Okkupation der baltischen Staaten durch die Sowjetunion wurde mehrmals geschildert und bleibt unveränderlich. Für uns ist diese Frage geschlossen und wir sind nicht beabsichtigt, dazu zurückzukehren. Jegliche Spekulationen des offiziellen Rigas darüber können bloß zu einem ernsten Reizfaktor für die russisch-lettischen Beziehungen werden.

Was die Zugänglichkeit von russischen Archiven anbetrifft, so sind sie so offen, wie es die gültige russische Gesetzgebung zulässt. Die existierenden – übrigens wie auch in anderen Ländern – Eingrenzungen, die zum Beispiel mit der Verjährigungsfrist und mit einer Reihe von anderen begründeten Faktoren verbunden sind, sind eine normale Praxis, die in der ganzen Welt akzeptiert wird. Die lettische Seite wurde mehrmals ausführlich über die Bedingungen für den Zugang zu russischen Archiven informiert. Die Versuche des offiziellen Rigas, unter diesen Umständen irgendwelche Sonderrechte zu erhalten, rufen Erstaunen hervor.

19. August 2010