13:03

Rede Außenministers Russlands S.W. Lawrow vor der griechischen Öffentlichkeit, Athen, 2. Dezember 2009

1854-03-12-2009

 „Die Situation in der Euro-Atlantis und die russisch-griechischen Beziehungen"

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

In der Welt gibt es, glaube ich, nur wenige Lдnder, die durch eine so lange und innige Freundschaft verbunden werden, wie Russland und Griechenland. Die russisch-griechischen Beziehungen wurden immer auf einer festen Grundlage von Vertrauen und gegenseitiger Zuneigung unserer Vцlker aufgebaut. Auch heute entwickeln sie sich weiter, sie fьllen sich mit einem neuen Inhalt, zeichnen sich durch ein hohes Niveau von gegenseitigem Vertrauen in den verschiedensten Bereichen aus.

Wenn man sich der Vergangenheit zuwendet, so kann man ohne Ьbertreibung sagen, dass die Gefьhle von Freundschaft und gegenseitigem Vertrauen bei unseren Vцlkern faktisch auf genetischer Ebene festgelegt werden. Ich bin ьberzeugt, dass kaum jemand uns dazu zwingen kann, auf diese geprьfte Gemeinschaft der historischen Schicksale und Werte, die auch heute im Einklang der Interessen unserer Staaten offenbart werden, zu verzichten.

Das orthodoxe Christentum kam aus der Byzanz nach Rus und zusammen damit auch zahlreiche kulturelle Eigenschaften, die eine Einwirkung auf die Entstehung unserer nationalen Eigenart ausьbten, einschlieЯlich des staatlichen Aufbaus, der Philosophie, der Malerei und der Grundprinzipien des Stдdtebaus. 

Auch Russland blieb nicht schuldig. Zahlreiche Griechen fanden hier ihre zweite Heimat, standen im russischen Staatsdienst. Ein hervorragendes Beispiel dafьr ist das Schicksal von Ioannis Kapodistrias, des ersten Regenten des unabhдngigen Griechischen Staats, der mehrere Jahre lang faktisch die Tдtigkeit des russischen AuЯenministeriums leitete, wo er den Schlьsselposten des Staatssekretдrs fьr auswдrtige Angelegenheiten belegte.

Die russische Diplomatie trug aktiv zur Vorbereitung und Verabschiedung der Konstitution der Republik der Sieben Inseln – dem Vorbild des griechischen Nationalstaats – bei. Spдter unterstьtzte unser Land die Griechen, die eine nationale Befreiungsbewegung fьr die Gewinnung der staatlichen Unabhдngigkeit entfalteten.

Der Sieg in der Schlacht von Navarino, der von der russischen Mittelmeerescadre errungen wurde, trug zur Schaffung von Bedingungen fьr den Beginn der Verhandlungen ьber die Unabhдngigkeit des griechischen Volkes bei. Die Aufstellung von diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und dem griechischen Staat im Jahre 1828 wurde zu einer erneuten Bestдtigung fьr den gegenseitigen Respekt und die Strebung zur Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten und Vцlkern.

Seit der Zeit haben Russland und Griechenland bereits 180 Jahre lang keine Konflikte gehabt. Wдhrend der beiden Weltkriege waren wir Verbьndete und trugen durch gemeinsame Bemьhungen zum Erringen des gemeinsamen Sieges ьber den Faschismus bei, dessen 65. Jahrestag nдchsten Mai weltweit gefeiert wird. Das griechische Volk mit Waffen in den Hдnden leistete der faschistischen Kriegsmaschine einen Widerstand um den Preis der riesigen Opfer. Wir wissen, wie sorgsam man in Griechenland mit dem Andenken an die heldenhafte militдrische Generation, die die Werte der Zivilisation verteidigte, ihre Familien und Vцlker, das Recht auf eine souverдne Entwicklung und das Leben selbst beschьtzte, umgeht.

In unseren Tagen vergisst man manchmal, wie viele Chancen verpasst wurden, den Plдnen zur Aufstellung einer nazistischen Hegemonie in Europa einen kollektiven Widerstand zu leisten. Viele sahen es als vorteilhaft, zu versuchen, die deutsche Aggression nach Osten zu lenken. Heute verkьnden einige Politiker offen, dass die Kollaborationisten – im Grunde genommen, Mitbeteiligte an den nazistischen Verbrechen – das Recht hatten, in nazistischer Uniform „fьr Unabhдngigkeit zu kдmpfen". Man muss das alles im Kopf haben, wenn man die falsche These ьber die gleiche Verantwortung des Hitlerdeutschlands und der Sowjetischen Union fьr den Absturz unseres Kontinents in eine militдrische Schlucht hцrt. Es ist zynisch, Parallele zwischen denen, die sich zum Ziel machten, ganze Vцlker zu vernichten, und denjenigen, die Europa von der braunen Pest befreiten, zu ziehen.

Russland plдdiert fьr ein ehrliches Verhдltnis der Geschichte gegenьber. Das 20. Jahrhundert hinterlieЯ tiefe Wunden im Gedдchtnis der Vцlker Europas und der ganzen Welt. Revolutionen, zwei Weltkriege, die nazistische Okkupation, die Tragцdie von Holocaust, die Epoche der totalitдren Regimes, die rьcksichtslos mit bьrgerlichen Rechten und politischen Freiheiten umgingen und eine unifizierte, allgemein verbindliche Denkweise aufzwangen. Aber niemand konnte den Menschen ihre innere Freiheit nehmen, die zur wichtigsten Antriebskraft fьr die Verдnderungen in der Sowjetischen Union und in Europa im Ganzen wurden. Leider schlug die nachkriegerische Entwicklung den Weg zum Zerfall der Antihitlerkoalition ein, zum „Kalten Weltkrieg", dessen geopolitische Imperative ein gespaltenes Europa schufen.

Die tragischen Ereignisse der 30er und 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts enthalten ernsthafte Lektionen fьr alle. Die Befriedigung des Aggressors, die Patsche des Nationalismus, sowie die Ideen ьber die Mцglichkeit fьr dir einen Vцlker durch die Versklavung anderer zu leben, darьber, dass jemand mehr Recht auf einen Lebensraum hat, wenden sich frьher oder spдter gegen ihre Autoren und der Widerstand gegen das groЯe Ьbel bedarf rechtzeitiger kollektiver Bemьhungen.

Aber es gibt noch eine Lektion, die sich aus der leidgeprьften Geschichte Europas ergibt. Die ganze Erfahrung der Periode zwischen den Weltkriegen – von dem Friedensvertrag von Versailles bis zum Zweiten Weltkrieg – ist ein ьberzeugender Beweis dafьr, dass es unmцglich ist, ein wirksames System der kollektiven Sicherheit in der Euro-Atlantis ohne der Beteiligung Russlands, der europдischen Staaten oder der USA zu entwickeln. Ein solcher Ansatz ist heute besonders aktuell, wo unser Staat stabil den Weg der demokratischen Entwicklung und einer pragmatischen und deideologisierten AuЯenpolitik einschlug. Vor unseren Augen macht die Welt einen heftigen Wandel durch und unter solchen Bedingungen wird die Harmonisierung der internationalen Beziehungen, sowie die gegenseitige Annдhrung und Durchdringung von Kulturen und Wirtschaften zu einem Imperativ.

Das Streben zur Schaffung eines Systems der untrennbaren Sicherheit im euro-atlantischen Raum bildet die Grundlage fьr die Initiative zur AbschlieЯung eines rechtlich verpflichtenden Vertrags ьber europдische Sicherheit, die von dem Prдsidenten D.A. Medwedew eingebracht wurde. Ihr Sinn besteht darin, die politischen Vereinbarungen ьber die Unzulдssigkeit der Festigung der Sicherheit eines Staates durch die Sicherheit anderer, die frьher in der OSZE und im Russland-NATO-Rat vereinbart wurden, in rechtliche Verpflichtungen zu verwandeln. Hдtte man es frьher gemacht, dann lieЯe sich mцglicherweise sowohl die Kaukasische Krise vom vorigen Jahr, als auch die Unterstьtzung der einseitig verkьndeten Unabhдngigkeit Kosovos vermeiden.

Russland schlдgt nicht vor, die in Europa wirkenden Strukturen und Institute zu zerstцren, sei es die NATO, die OSZE u.a. Wir laden nicht nur die Staaten des euro-atlantischen Raums dazu ein, sich an den Vertrag anzuschlieЯen, sondern auch die Organisationen selbst, einschlieЯlich der NATO, der OSZE, der EU, der GUS und der OVKS, also all die Strukturen, die in der Euro-Atlantis im Bereich der militдrischen und politischen, oder wie man noch sagt, „harten" Sicherheit tдtig sind.

Die Rede ist von der Schaffung eines einheitlichen rechtlichen Sicherheitsraums in der Euro-Atlantis. Sichere und gleiche Sicherheitsgarantien fьr alle Staaten, unabhдngig davon, ob sie zu militдrischen Allianzen gehцren oder nicht, wьrden ein gemeinsames Koordinatensystem fьr die Staaten und fьr die hier wirkenden internationalen Organisationen gewдhrleisten.

Kьrzlich breiteten wir ein Projekt des Vertrags ьber europдische Sicherheit aus, damit alle interessierten Seiten sich damit bekannt machen kцnnen. Der Prдsident D.A. Medwedew sendete es zusammen mit seiner mьndlichen Botschaft an alle Staatsoberhдupter in der Euro-Atlantis und an alle Exekutivchefs aller von mir aufgelisteten Organisationen. Wir rechnen mit einer konstruktiven und konkreten Reaktion auf den Inhalt unserer Initiative. Es ist nicht richtig, wenn politische Deklarationen, die auf hцchster Ebene getroffen wurden, nicht in praktische Handlungen mьnden. Und man kann dies erzielen, wenn man diese Deklarationen in rechtliche Verpflichtungen verwandelt.

Heute ist auch die Wichtigkeit der Erarbeitung von prдzisen Regeln zur Vorbeugung und friedlichen Regelung von Konflikten auf der Grundlage von Vereinbarungen zwischen den Seiten – ohne einseitige Beschlьsse und bei Respektierung von vereinbarten Verhandlungs- und friedensschaffenden Formaten – offensichtlich. Die Regelung muss schrittweise erfolgen: Verpflichtungen ьber Nichtanwendung von Gewalt, MaЯnahmen zur Vertrauensfestigung, die Entwicklung des Dialogs zwischen den Seiten. Die Konflikte auf den Balkanen und in Transkaukasien haben ьberzeugend gezeigt, wozu die Missachtung der genannten Prinzipien und die Anwendung von doppelten Standards fьhren kцnnen. Man muss mit der Nichtanwendung von Gewalt beginnen. Die letzten drei Jahre, noch lange bevor der Prдsident Saakaschwilli den Befehl erteilte, die Einwohner Sьdossetiens, die er fьr seine Staatsangehцrigen hielt, zu ermorden, schlugen wir im Rahmen der Mechanismen, die zwischen den Georgien und Sьdosseten, sowie den Abchasen vereinbart und von der UNO und OSZE bewilligt wurden, vor, dass die Seiten dieser Konflikte ein Abkommen ьber die Nichtanwendung von Gewalt schlieЯen. Tiflis weigerte sich, es zu machen, und jetzt verstehen wir warum. Anscheinend gab es doch Plдne ьber Anwendung von Gewalt. Das macht uns groЯe Sorgen und ist betrьbend. Jetzt sind wir ьberzeugt, dass die Diskussionen, die in Genf begonnen wurden, sich jetzt entsprechend dem Medwedew-Sarkozy-Plan fortsetzen und der Stabilitдt in Transkaukasien sowie der Gewдhrleistung der legitimen Rechte von Flьchtlingen und Deportierten gewidmet sind, dazu beitragen mьssen, Vereinbarungen ьber Nichtanwendung von Gewalt auszuarbeiten. Das ist der erste Schritt zum Aufbau von Vertrauen und zur Stabilisierung der Lage. Ich rechne damit, dass er gemacht wird.

Die Ьberwindung der bis jetzt noch spьrbaren Trдgheit der Spaltung, die sich in den Jahren des „Kalten Kriegs" ereignete – in der militдrischen, politischen, ideologischen und in anderen Dimensionen – muss zu einem Ergebnis der gemeinsamen gedanklichen Verarbeitung von neuen Realien der globalisierten Welt werden. Ohne die euro-atlantische Politik auf kollektiven und rechtlichen Grundlagen umzubauen, ohne die Konfrontationsansдtze der vorherigen Epoche – die, ьbrigens, auch die Logik von „endlosen" Wellen der NATO-Ausbreitung hinter sich ziehen –  zu ьberschreiten, werden wir nicht das Niveau erreichen, das fьr die Lцsung von gemeinsamen realen Problemen – angefangen mit Terrorismus und organisierter Kriminalitдt bis zu energetischer Sicherheit und dem Klimawandel – notwendig ist.

Davon, dass viele in Europa anfangen, ernsthaft darьber nachzudenken, zeugen nьtzliche Diskussionen, die wдhrend des gerade eben in Athen abgeschlossenen Sitzung des OSZE-AuЯenministerrates stattfanden.

Wir unterstьtzen den erfolgten Meinungsaustausch im Rahmen des „Korfu-Prozesses", initiiert durch den griechischen Vorsitz in der OSZE. Wir denken, dass die vom „Korfu-Prozess" vorgesehene Steigerung der OSZE-Effizienz im Kontext eines allumfassenden Ansatzes schon lange herangereift ist. Zu diesem Zwecke schlдgt Russland vor, die Verabschiedung des OSZE-Statuts und klarer Regeln fьr ihre Tдtigkeit in allen Bereichen entsprechend der Schlussakte von Helsinki zu beschleunigen.

Sowohl in europдischen, als auch in globalen Angelegenheiten ist es Zeit, „Steine zu sammeln". Mit dem Amtsantritt der Obama-Administration erцffneten sich Mцglichkeiten fьr die Ausbesserung der russisch-amerikanischen Beziehungen auf der Grundlage der Prinzipien von Gleichberechtigung und der Berьcksichtigung von gegenseitigen Interessen, und diese Mцglichkeiten werden bereits umgesetzt auf der Grundlage von Vereinbarungen der Prдsidenten Russlands und der USA. In Genf arbeitet man an dem Projekt eines neuen Nichtverbreitungsvertrags. Darin werden prдzedenzlose Schritte zur weiteren Senkung der nuklearen Potentiale vorgesehen. Ich bin ьberzeugt, dass es sowohl den russisch-amerikanischen Beziehungen, als auch der globalen strategischen Stabilitдt nutzen wird. Die Vereinbarungen der Prдsidenten Russlands und der USA zu anderen Fragen, einschlieЯlich der handelswirtschaftlichen, kulturellen und anderen Zusammenarbeit werden auch praktisch umgesetzt. Es wurde eine Prдsidentenkommission fьr die russisch-deutschen Beziehungen gegrьndet. Diese Kommission besteht aus ьber Dutzend Arbeitsgruppen, sie alle haben ihre Treffen bereits durchgefьhrt oder werden es bis zum Ende dieses Jahres tun. Danach werden wir zusammen mit H. Clinton als Koordinatoren dieser Kommission den Prдsidenten ьber die Umsetzung ihrer Auftrдge berichten und werden neue Auftrдge fьr die weitere Arbeit beantragen.

Wir sind bereit zu einer konstruktiven Zusammenarbeit im Rahmen des Russland-NATO-Rates, dessen Tдtigkeit nicht durch unsere Initiative eingefroren wurde. Ich denke, das war falsch. Der Russland-NATO-Rat wurde dazu gegrьndet, um sich mit komplizierten Problemen zu befassen. Wenn er nur bei „wolkenlosem Wetter" funktionieren wьrde, so hдtte ein solcher Mechanismus einen geringen Wert. Unsere Partner revidierten ihre Entscheidung ьber das Einfrieren der Russland-NATO-Beziehungen. Es fand bereits ein informelles Ministertreffen auf Korfu statt. Es war sehr nьtzlich. Am 4. Dezember werden wir nach einer ziemlich langen Pause eine offizielle Sitzung des Russland-NATO-Rates durchfьhren. Zur Sitzung bereitet man ein Dokumentenpaket zu unserer weiteren Zusammenarbeit, zu den Prinzipien, die wir im Rahmen des Russland-NATO-Rates weiterentwickeln wollen. Ich denke, dass wir alle Chancen haben, Bedingungen fьr den Aufstieg der Beziehungen zwischen Russland und der NATO auf eine qualitativ neue gegenseitig vorteilhafte und gleichberechtigte Ebene zu schaffen, was erlauben wird, einen effizienteren Beitrag zur Lцsung von Problemen der euro-atlantischen Sicherheit zu leisten. Denn ohne solche Spieler, wir NATO und Russland, kann man in diesem Raum kaum irgendwelche Ideen, die mit der militдrisch-technischen Sicherheit auf unserem Kontinent verbunden sind, ernsthaft besprechen.

Unsere strategische Zusammenarbeit mit der EU ist dazu berufen, zu einer der tragenden Stьtzen des neuen Europas ohne Trennungslinien zu werden. Wir sind fest auf eine allseitige Entwicklung der Beziehungen in allen Richtungen, einschlieЯlich der Rolle Russlands und der EU als der grцЯten geopolitischen Gebilde auf dem europдischen Kontinent, eingestellt. In der Zukunft wird die Bedeutung unserer Zusammenarbeit nur ansteigen, was durch die produktiven Ergebnisse des Russland-EU-Gipfeltreffens in Stockholm bestдtigt wird.

Wir danken unsere griechischen Freunde fьr die effiziente Unterstьtzung der engeren Integration Russlands und der EU. Es ist angebracht, in diesem Zusammenhang daran zu erinnern, dass das heute geltende Abkommen zur Partnerschaft und der Russland-EU-Zusammenarbeit auf der Insel Korfu genau in der Periode des griechischen EU-Vorsitzes im Jahre 1994 unterschrieben wurde. Anscheinend ist Korfu ein Gebiet mit positiver Energetik, wo man sich zu den verschiedensten Fragen einigen kann. Das geltende Abkommen hat wдhrend der letzten 15 Jahre natьrlich etwas an Aktualitдt verloren. Unsere Partnerschaft ist viel tiefer geworden. Heute arbeiten wir an einem neuen Vertrag ьber strategische Partnerschaft zwischen Russland und der EU, der die neue Qualitдt der Zusammenarbeit mit der EU festhalten wird, unter anderem auch unter Berьcksichtigung der Verдnderungen, die sich innerhalb der EU selbst im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des Lissabonner Vertrags ereigneten.

Eine der wichtigen Komponenten der russisch-griechischen Partnerschaft ist die Ьbereinstimmung oder Дhnlichkeit der Ansichten auf die Schlьsselprobleme der Gegenwart. Wir sind uns einig ьber die Notwendigkeit der Einhaltung von universellen Normen und Prinzipien des internationalen Rechts, ьber das Verstehen von objektiven Prozessen der Bildung einer polyzentrischen Weltordnung, sowie ьber die Ablehnung von einseitigen Methoden der Regelung von nationalen Konflikten, ganz zu schweigen von Gewaltanwendung.

Wir arbeiten aktiv mit der UNO, mit dem Europa-Rat, der OSZE, im Rahmen der Organisation fьr Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation und mit anderen internationalen Foren zusammen. Das Gebiet unserer Zusammenarbeit erweitert sich stдndig und umfasst zahlreiche Fragen, unter anderem im Zusammenhang mit der Gewдhrleistung von Sicherheit und der Bekдmpfung des internationalen Terrorismus. Wir sind an der Festigung der Koordinierung unserer Schritte interessiert.

Ein Beispiel fьr die konstruktive politische Zusammenarbeit Russlands und Griechenlands ist die zypriotische Regelung. Unsere Staaten plдdieren beharrlich dafьr, dass alle Bemьhungen, die fьr das Erzielen von Vereinbarungen angewendet werden, auf dem internationalen Recht und auf entsprechenden Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats grьnden sollen. Die internationale Gesellschaft, in erster Linie vertreten durch die Mission der „guten Dienste" des UNO-Generalsekretдrs, muss dazu beitragen, die Arbeit zu organisieren und die Hinbewegung der Seiten zur Einigkeit zu stimulieren, aber keinesfalls soll sie irgendwelche ausgedachten Beschlьsse aufzwingen und keine kьnstlichen Fristen fьr das Erzielen des Verstдndnisses aufstellen. Wir begrьЯen den Prozess, der sich jetzt im Rahmen der Kontakte zwischen dem Prдsidenten Zyperns D. Christofias und dem tьrkisch-zypriotischen Oberhaupt M.A. Talat ereignet. Sie arbeiten zusammen nach dem Prinzip „schade nicht" und lцsen konkrete – auch wenn nicht die vorrangigen –Probleme, wodurch das Vertrauen gefestigt wird. Nur so kann man gegenseitiges Einverstдndnis erzielen.

Unsere Staaten fьhren einen aktiven politischen Dialog. Die Verhandlungen auf der Ebene von Staats- und Regierungsoberhдuptern geben den Rhythmus fьr unsere bilaterale Zusammenarbeit an und bestimmen die vorrangigen Richtungen zur Anwendung von gemeinsamen Bemьhungen.

Die Beziehungen im Wirtschaftlichen Bereich erreichen Stabilitдt und eine langfristige Perspektive dank der Umsetzung von gemeinsamen strategischen Projekten, in erster Linie im energetischen Bereich.

Die Ereignisse der letzten Jahre bestдtigen die Richtigkeit der strategischen Wahl zugunsten des Projekts „South Stream". Unsere gemeinsame Arbeit zu seiner schnellstmцglichen Umsetzung erlaubt es, eine Diversifizierung der Lieferwege fьr russische Energietrдger nach Westeuropa, unter anderem auch nach Griechenland, zu gewдhrleisten und Situationen zu vermeiden, wenn die Verbraucherstaaten zu Geiseln der innenpolitischen Situation in den Transitstaaten werden. Die russische Seite trдgt einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Gasinfrastruktur in Griechenland bei.

Gute Perspektiven haben auch unsere Beziehungen im militдrisch-technischen Bereich, in der Wissenschaft, in der Technik, sowie in den Bereichen Kultur und Tourismus. Die historische und geistliche Gemeinsamkeit schafft Bedingungen fьr eine besondere Aufnahmefдhigkeit der Russen und Griechen fьr die gegenseitigen kulturellen Errungenschaften und schafft feste Grundlagen fьr die Entwicklung der Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung in Informationswesen. Wдhrend des Treffens mit G. Papandreu haben wir dieses Thema ausfьhrlich besprochen und einigten uns, ein neues Abkommen zur kulturellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit vorzubereiten und in den Jahren 2013 und 2014 groЯe Veranstaltungen auszutauschen: das Jahr der russischen Kultur in Griechenland und das Jahr der griechischen Kultur in Russland. AuЯerdem einigten wir uns auf eine aktivere Kommunikation unserer Politologen, die sowohl Sicherheitsfragen, als auch andere politischen Themen, die die Aufmerksamkeit der Experten auf sich lenken, besprechen sollen.

Wir sind der griechischen Regierung fьr die Position, die G. Papandreu heute bestдtigte, besonders dankbar. Er sagte, dass er mit allen Mitteln die russische Sprache in Griechenland unterstьtzen wird. Die russischsprachigen Familien, die wollen, dass auch ihre Kinder russisch sprechen, mьssen grцЯtmцgliche Unterstьtzung seitens des Staats erhalten. Wir denken, dass es sehr wichtig fьr die weitere Aufrechterhaltung unserer geistlichen, historischen und menschlichen Nдhe ist.

Gute Beziehungen zwischen Russland und Griechenland sind unsere gemeinsame Habe. Wir empfinden Griechenland als einen geprьften Freund und sicheren Partner. Ich denke, dass unsere Beziehungen die Dynamik der letzten Jahre nicht nur nicht verlieren werden, sondern auch eine neue Entwicklung bekommen. Ich bin ьberzeugt, dass wir durch gemeinsame Bemьhungen unsere Zusammenarbeit auf eine noch hцhere Ebene – zugunsten unserer Staaten, zugunsten der Freundschaft zwischen unseren Staaten, zugunsten der Stabilitдt in diesem Teil Europas und auf dem Kontinent im Ganzen – heben kцnnen.

Ich mцchte meine innige Anerkennung an die Gesellschaft fьr russisch-griechische Freundschaft und an andere gesellschaftlichen Organisationen, die heute hier reprдsentiert sind, aussprechen fьr diese Mцglichkeit, zu erzдhlen, wie wir die weitere Entwicklung der bilateralen Beziehungen und die Perspektiven fьr die Festigung der Sicherheit in Europa sehen. Ich mцchte nochmals bitten, meine aufrichtige Dankbarkeit an den Prдsidenten und den Premierminister Griechenlands zu ьbergeben fьr ihre gutherzigen GrьЯe, die sie an die heutige Veranstaltung adressierten. Das sind keine formalen GrьЯe. Sie sind gefьllt mit einer inhaltsreichen Haltung unseren Beziehungen gegenьber. Wahrscheinlich haben sie gemerkt, dass wir zu den meisten Fragen eine дhnliche Einstellung haben. Ich garantiere ihnen, dass wir weder mit dem Prдsidenten, noch mit dem Premierminister Griechenlands unsere Reden im Voraus abgesprochen haben. Aber wenn sie in irgendwelchen Sachen ьbereinstimmen, so ist es die Widerspieglung der objektiven Realitдt. So ist es uns so wird es noch viele Jahre lang sein.

Ich danke fьr ihre Aufmerksamkeit.

3. Dezember 2009

  • General Information

    Diplomatic and consular missions of Russia

    Greece

    Embassy of Russia in Athens

    Address :

    28, Nikiforou Lytra str., Paleo Psychiko, 154 52, Athens

    -

    Phone :

    +30 210 672-52-35
    +30 210 672-61-30

    Hotline :

    +30 210 672-52-35
    +30 210 672-61-30

    Telex:

    (601) 223553 LOTO GR

    Fax

    +30 210 674-97-08

    E-mail

    embraf@otenet.gr

    Web

    https://greece.mid.ru

    Twitter 

    Facebook 

    Telegram 

    Vkontakte 

    Instagram 

    Greece

    Consular Division of the Russian Embassy in Athens

    Address :

    5, Tzavella st., Chalandri, 152 31, Attica, Greece

    -

    Phone :

    +30 210 675-37-59
    +30 210 671-19-35
    +30 210 671-19-45

    Fax

    +30 210 674-91-57

    E-mail

    athens@dks.ru

    Web

    https://greece.mid.ru/ru/konsulskiy_otdel/

    Greece

    Consulate General in Thessaloniki

    Address :

    5, Dimosthenus str., Thessaloniki 54624

    -

    Phone :

    +30 2310 25-72-01
    +30 2310 25-76-66

    Hotline :

    +30 6974750583

    Fax

    +30 2310 25-72-02

    E-mail

    saloniki@dks.ru

    Web

    https://saloniki.mid.ru/

    Twitter 

    Facebook 

    Representative offices in Russia

    Greece

    Embassy of Greece to the Russia Federation

    Address:

    123001, г. Москва, ул. Спиридоновка, 14

    Phone:

    +7 495 539-29-40
    +7 495 539-29-41

    +7 495 539-29-42
    +7 495 539-29-43

    +7 495 539-38-60
    +7 495 539-38-61
    +7 495 539-38-62

    Fax

    +7 495 539-29-50, +7 495 539-38-64, +7 495 539-29-44

    E-mail

    gremb.mow@mfa.gr

    Photo

    • Греция
    • Греция
    • Греция
    • Греция
    • Греция