Frage: Vom 29. Juni bis 2. Juli wird sich in Russland der Vizepräsident Uruguays Luis Hierro Lopez zu einem Besuch aufhalten. Würden Sie bitte aus diesem Anlass zu dem Stand und Entwicklungsaussichten der russisch-uruguayischen Beziehungen Stellung nehmen.

Antwort: Das russisch-uruguayische Zusammenwirken entwickelt sich in aufsteigender Linie. In letzter Zeit stieg das Niveau der politischen Kontakte deutlich an. Im vergangenen Jahr hat Uruguays Außenminister Didier Opertti zu einem Besuch in unserem Land geweilt. Für zweites Halbjahr 2002 sind Russland-Reisen des uruguayischen Verteidigungsministers Luis Brezzo Pardes, des Kulturministers Antonio Mercader und des Vorsitzenden des Obersten Gerichts G. Gilot geplant. Im November dieses Jahres soll darüber hinaus eine Delegation der Staatsduma Russlands mit dem Duma-Chef Gennadi Selesnjow an der Spitze Uruguay besuchen.

Der ohnehin intensive politische Dialog wird durch die Ähnlichkeit bzw. Identität der Herangehen Russlands und Uruguays an wichtigste internationale und regionale Probleme gefördert. Es geht unter anderem um Bekämpfung des Terrorismus, des Drogengeschäfts und Beilegung von Konflikten in Krisengebieten sowie um die Notwendigkeit eines Umbaus des Systems der heutigen Wirtschaftsbeziehungen in der Welt. Montevideo unterstützt aktiv die Herstellung von direkten Beziehungen durch Russland und MERCOSUR - eine einflußreiche Integrationsgruppe in Lateinamerika.

Aktiver werden die Beziehungen in den Bereichen Wissenschaft, Technik, Kultur u.a. Die vertragsrechtliche Basis der Verbindungen erweitert sich.

Auf dem Besuchsprogramm von Luis Hierro Lopez, Vorsitzender der Vollversammlung und des Senats und Uruguays Vizepräsident, stehen Gespräche mit den Chefs beider Kammern der Föderationsversammlung Russlands /Parlament/, Sergej Mironow und Gennadi Selesnjow, mit dem stellvertretenden Regierungschef Alexej Gordejew und dem Außenminister Igor Iwanow. Zum Abschluss des Treffens Igor Iwanows mit Luis Hierro Lopez wird voraussichtlich ein russisch-uruguayisches Abkommen über Zusammenarbeit bei Bekämpfung des gesetzwidrigen Drogenhandels unterzeichnet werden. Die Seiten werden zudem Noten über eine Verlängerung des Regierungsabkommens über Luftverkehr austauschen.

Frage: Wie entwickelt sich die wirtschaftliche Komponente der russisch-uruguayischen Kooperation?

Antwort: Die bilateralen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen laufen auch auf Hochtouren. So zum Beispiel kaufte Russland nach der Aufhebung von sanitären Beschränkungen für die meisten Arten von Fleischerzeugnissen durch die russische Seite erstmals seit den letzten fünf Jahren große Partien Rindfleisch in Uruguay an. Auch russische Firmen zeigen wachsendes Interesse für ein Engagement auf dem uruguayischen Markt. Moskau hofft auf Umsetzung einer Reihe von Wirtschaftsprojekten unter Beteiligung russischer Unternehmen in Uruguay.