Die Hellenische Republik
RIA-NOWOSTI"-INTERVIEW DES AMTLICHEN SPRECHERS DES AUSSENMINISTERIUMS RUSSLANDS, ALEXANDER JAKOWENKO, ANLÄSSLICH DES BEVORSTEHENDEN MOSKAU-BESUCHS DES GRIECHISCHEN AUSSENMINISTERS, GEORGIOS PAPANDREOU
FRAGE: Der AuЯenminister Griechenlands, Georgios Papandreou, kommt bekanntlich am 17. Oktober zu einem Besuch nach Moskau. Was ist das Ziel dieses Besuchs?
JAKOWENKO: Der Arbeitsbesuch des AuЯenministers Griechenlands, Georgios Papandreou, in Russland erfolgt in Ьbereinstimmung mit seiner Vereinbarung mit dem russischen AuЯenminister, Igor Iwanow, die am 14. September bei ihrem Treffen im Rahmen der 57. Tagung der Vollversammlung der UNO in New York getroffen wurde.
Die jetzige Moskau-Reise von Georgios Papandreou gewinnt angesichts der am 1. Januar 2003 beginnenden sechsmonatigen Vorsitzfьhrung Griechenlands bei der Europдischen Union eine besondere Bedeutung, besonders weil Athen in vielen wichtigen Bereichen der EU-Tдtigkeiten (gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik, Euro-Zone) schon den Vorsitz ьbernommen hat.
Mit dem turnusmдЯigen Ministertreffen wird der regelmдЯige russisch-griechische Meinungsaustausch zu aktuellen Problemen der internationalen Beziehungen und der bilateralen Kooperation fortgesetzt.
FRAGE: Welchen Themen werden Igor Iwanow und Georgios Papandreou bei ihren Verhandlungen vorrangige Aufmerksamkeit schenken?
JAKOWENKO: Im Hinblick auf das Bestreben Griechenlands, aktiv zur Zusammenarbeit zwischen Russland und der EU beizutragen, hoffen wir, mit der griechischen Seite die Hauptvektoren unseres Zusammenwirkens in diesem Bereich in der Zeit ihrer Vorsitzfьhrung bei der EU substantiell zu besprechen. Wir haben im Sinne, den Akzent auf eine Erneuerung der Kooperationsstrategie Russlands und der EU sowie die Notwendigkeit, russische Interessen bei der EU-Erweiterung zu berьcksichtigen, inklusive Fragen der Lebenssicherung des Gebiets Kaliningrad, zu legen.
Im Rahmen der Besprechung internationaler Problematik sind wir im Begriff, die Aufmerksamkeit auf die Situation rund um Irak, den Nahost-Konflikt, Gewдhrleistung der europдischen Sicherheit, darunter die Lage auf dem Balkan und die Zypern-Regelung zu lenken.
Einen wichtigen Platz bei den Verhandlungen wird ein Meinungsaustausch ьber die Stдrkung der fьhrenden Rolle der UNO in internationalen Angelegenheiten, in der Gewдhrleistung der strategischen Stabilitдt und Vereinigung der Bemьhungen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus einnehmen.
FRAGE: Werden Probleme der Entwicklung der bilateralen Beziehungen zur Sprache kommen?
JAKOWENKO: Ja. Es ist unter anderem geplant, praktische Fragen der bilateralen Kooperation in verschiedenen Bereichen, darunter die Entwicklungsaussichten der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere in der Energiewirtschaft, zu behandeln. Es existieren Reserven fьr einen Ausbau des gegenseitigen Handelsumfangs, der im Jahr 2001 1,2 Milliarden US-Dollar betrug. Man ist an weiteren Lieferungen russischen Erdgases an Griechenland sowie an der Umsetzung eines trilateralen, russisch-griechisch-bulgarischen Bauvorhabens interessiert, das die Verlegung einer Erdцlpipeline aus Burgas nach Alexandroupolis vorsieht. Der sich in Griechenland entfaltende Liberalisierungsprozess des Energie-Marktes bietet neue Mцglichkeiten fьr eine Erweiterung der Wirtschaftsprдsenz Russlands in der Balkan-Region.